Ziel: emissionsfreier Schiffsverkehr. Herausforderung: Wasserstoff in großem Maßstab einsetzen. Die französische Reederei CMA CGM schließt sich mit den Machern der »Energy Observer« zusammen, die als erstes wasserstoffbetriebenes Schiff eine Weltumrundung macht.
Die »Energy Observer«, früher ein Rennboot, ist heute eine Experimentierplattform für die Energiequellen von morgen. CMA CGM wird seine industrielle Expertise in dieses schwimmende Labor einbringen, um die Nutzung von Wasserstoff als emissionsfreie Kraftstoffquelle für die Schifffahrtsindustrie in den kommenden Jahren zu fördern.
»Unsere Partnerschaft befasst sich mit der Entwicklung sauberer und nachhaltiger Energien zur Beseitigung von CO2-Emissionen, Treibhausgasen und Luftschadstoffen. Sie zielt darauf ab, Energielösungen auf der Grundlage von Wasserstoff-, Sonnen-, Gezeiten- und Windkraft zu experimentieren, zu testen und zu entwickeln«, heißt es in einem Statement von CMA CGM.
Kenntnisse werden gebündelt
Wasserstoff sei eine unerschöpfliche Energiequelle, die bis zu viermal mehr Energie als Kohle und dreimal mehr als Diesel erzeuge, so die Reederei (Wasserstoff: 33,33 kWh/kg, Diesel 11,9 kWh/kg). Der von der »Energy Observer« verwendete »grüne« Wasserstoff wird aus Meerwasser unter Verwendung erneuerbarer Energiequellen an Bord (Sonne, Wind und Wasserkraft) hergestellt. Bei der Herstellung und Verbrennung von Wasserstoff entstehen somit keine Treibhausgas- oder Feinstaubemissionen.
Die F&E-Experten von CMA CGM und Energy Observer wollen nun ihre Fachkenntnisse bündeln, um technologische Lösungen zu entwickeln, mit denen sich die Umweltauswirkungen der Schifffahrt begrenzen lassen. »Die Mobilisierung von CMA CGM wird die Industrialisierung neuer konkreter Energielösungen ermöglichen, die an Bord dieses schwimmenden intelligenten Netzes getestet werden«, heißt es.
CMA CGM will auch seine Schifffahrts- und Logistikkenntnisse in das Projekt Energy Observer einbringen. Das Wasserstoffschiff reist um die Welt, um die neuesten technologischen Innovationen einer möglichst großen Zahl von Menschen zu präsentieren und das Bewusstsein für ökologische Übergangsprobleme bei allen Zielgruppen zu schärfen. Das »Energy-Observer-Dorf«, das dort aufgestellt wird, wo das Schiff Station macht, wird aus Containern bestehen, die von CMA CGM umgebaut und transportiert werden, »wobei das gesamte CMA CGM-Netz in großem Umfang operationelle Unterstützung« leisten soll.
