In der Projekt- und Schwergutschifffahrt kommt eine vergleichsweise große Zahl an Personal zum Einsatz, angesichts der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie eine Herausforderung beim Umschlag. Dennoch laufe das Hafengeschäft in Europa relativ reibungslose, berichtet die chinesisch-polnische Reederei Chipolbrok.
Das[ds_preview] staatliche Joint Venture hatte kürzlich mit dem Schwergutfrachter »Qian Kun« (ex »Chipolbrok Cosmos«) aus Fernost kommend einige Ladung am Kontinent aufgenommen.
Angesichts der derzeitigen Herausforderungen und behördlichen Einschränkungen durch die Corona-Pandemie zeigte sich der Carrier sehr zufrieden mit den Abläufen in den europäischen Häfen. Es gibt nur eine sehr begrenzte Anzahl von Stauern und Laschern an Bord, um die gebotene Distanz zu wahren. Die Anzahl aller Beteiligten ist auf ein Minimum reduziert. »Aber es kann natürlich nicht vermieden werden, dass bei den Arbeiten durch Tally, Schauerleute, Kranfahrer, usw. weiterhin als Team Hand in Hand gearbeitet werden muss. Dadurch entsteht manchmal ein Abstand von weniger als 2 m zueinander – auch aus Sicherheitsgründen beim Umgang mit schweren Hebezeugen, Drähten, Schäkeln usw«, teilte Chipolbrok mit. Dennoch seien alle Beteiligten im Umgang sehr zurückhalten.
Die Reederei dankte allen, die die Häfen und die Logistik-Kette in Betrieb halten, verbunden mit einem Statement zur Bedeutung der Branche: »Obwohl Konsumgüter für unseren täglichen Bedarf in Containern verschifft werden, sollte die Bedeutung des Segments Projekt- und Stückgutversand nicht unterschätzt werden.«
Lieferungen der Branche würden den Beginn der globalen Lieferketten markieren, wie dies bei Stahl, Kraftwerkskomponenten, Infrastrukturprojekten, der chemischen Industrie und auch für Maschinen bei der Produktion von Artikeln für das Gesundheitswesen der Fall ist. »Die globale Industrie benötigt unsere Dienstleistungen auch unter ungewöhnlichen Umständen, um die Wirtschaft am Laufen zu halten«, so der Carrier.
Zunächst wurden große Volumina für die Windkraftindustrie in Cuxhaven und eine Tunnelbohrmaschine im französischen Rouen gelöscht. Für die Rückreise nach Asien wurden dann in Antwerpen Stahlpartien plus Stückgut verladen, darunter zwei Dieselaggregate von jeweils 169 t, die von den schiffseigenen Kränen aus dem Binnenschiff von außenbords übernommen wurden.
Es folgte die Weiterfahrt nach Hamburg, wo am Terminal von Wallmann & Co verschiedene schwere Einheiten für ein Offshore-Projekt in der Nähe des chinesischen Hafens Nansha (Provinz Guangdong) aufgenommen wurden. Das Heben eines Schwerkollos von 357-t mit Bordkranen erforderte den Angaben zufolge spezielle Vorbereitungen. Daraufhin verholte das Schiff zur nächsten Ladestelle C. Steinweg (SWT) im östlichen Teil des Hamburger Hafens. Unter vielen Stückgut- und Projektkolli mussten bis zu 144 t schwere Kisten an Bord verstaut werden. Dazu zählten Pressen, die außenbords aus Leichtern zu löschen waren sowie Fahrzeuge wie ein 5-achsiger und 60 t schwerer Mobilkran, ein Generator von 63t oder ein Wärmetauscher von 46 t.
»Herausfordernd wurde eine Yacht, die von Landkränen an Bord gehoben werden sollte und mit einem Gewicht von 33 t angegeben war, schließlich jedoch 44 t zu wiegen schien«, heißt es seitens des Carriers. Das erforderte ein schnelles Umdisponieren der Kaikräne, um mehr Auslage zu erhalten und dabei den hohen Mast zu berücksichtigen. Nächster Anlaufhafen war Bremen, wo ein zerlegter Hafenkran für Colombo umgeschlagen wurde, unter anderem mit einem 68 m langen Ausleger an Deck zu stauen.