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(Foto: DHT)

Seit Herbst 2019 Exportieren die USA mehr Rohöl und Erdölprodukte als sie importieren. Die Energy Information Administration (EIA) erwartet nun aber, dass die Vereinigten Staaten wieder zu einem Nettoimporteur werden.

In ihrem Short-Term Energy Outlook (STEO) vom April geht die EIA davon aus, dass die Vereinigten Staaten im dritten Quartal[ds_preview] 2020 wieder zu einem Nettoimporteur von Rohöl und Erdölprodukten werden und in den meisten Monaten bis Ende 2021 Nettoimporteur bleiben werden. Da angesichts des niedrigen Ölpreises die kostenintensive US-amerikanische Rohölproduktion weiter zurückgeht, stehen weniger Barrel für den Export zur Verfügung. Darüber hinaus werden die Nettoexporte von Erdölprodukten im dritten Quartal 2020 am niedrigsten sein, wenn die US-Raffinerieaktivität als Reaktion auf die geringere Nachfrage zurückgeht.

Im September 2019 exportierten die Vereinigten Staaten 89.000 Barrel pro Tag (b/d) mehr Rohöl und Erdölprodukte als sie importierten und wurden zum ersten Mal seit Beginn der monatlichen Aufzeichnungen im Jahr 1973 zu einem Nettoexporteur von Rohöl und Erdölprodukten. Die Vereinigten Staaten blieben bis Februar ein Nettoexporteur, als die Nettoexporte 1,79 Mio. b/d erreichten, und die STEO-Prognose vom April geht davon aus, dass die Nettoexporte bis Mai 2020 anhalten werden.

Als Folge der jüngsten bedeutenden Veränderungen in der globalen Ölmarktdynamik revidiert die EIA jedoch ihre STEO-Prognose vom März, wonach die Nettoexporte der USA im Jahr 2020 durchschnittlich 0,6 Mio. b/d und 2021 0,3 Milo. b/d betragen werden. Die EIA prognostiziert nun, dass die US-Importe und -Exporte im Jahr 2020 nahezu gleichauf liegen und die US-Nettoimporte im Jahr 2021 durchschnittlich 1,4 Mio. b/d betragen werden.

Allerdings ist die STEO vom April mit einem erhöhten Maß an Unsicherheit behaftet, da die globale Reaktion auf die neue Coronavirus-Pandemie (COVID-19) im Jahr 2019 dynamisch ist. Das hat bereits zu Veränderungen bei Angebot und Nachfrage von Energieträgern geführt.