Nur die größten Bulk Carrier konnten diese Woche leichte Steigerungen erzielen. Für kleinere Frachter sackten die Raten deutlich ab.
Die Lage am Dry-Bulk-Markt bleibt aus Reedersicht extrem angespannt. [ds_preview]Nur der positiven Entwicklung im Capesize-Segment (180.000 tdw) ist es zu verdanken, dass der Baltic Dry Index die verkürzte Vorosterwoche mit einem leichten Plus von 11 auf 635 Punkten beendet.
Die Großbulker profitierten von einer anziehenden Tonnagenachfrage im Atlantik für Erzlieferungen nach China und konnten sich dadurch im Zeitcharter-Trip-Geschäft um 12,5% auf durchschnittlich 6.762 $/Tag verbessern. Die Panamaxe (82.500 tdw) erzielten ein leichtes Plus von 2,5% auf 7.315 $/Tag – vor allem dank steigender Charteranfragen für Kohle ex Australien.
Für alle kleineren Bulker standen die Spotmarktraten hingegen massiv unter Druck. Makler berichteten von einer abflauenden Aktivität in allen wichtigen Laderegionen – allen voran dem US Golf (Supramaxe) und der Ostküste Südamerikas (Handysize). »Auch am Kontinent sowie im Schwarzen Meer hat der Markt deutlich an Schwung verloren«, notierte ein deutscher Makler.
Für Supramaxe (58.000 tdw) endet die Woche mit einem Minus von 14% bei 4.852 $/Tag (10TC) und für größere Hanydsize-Frachter (38.000 tdw) mit -11,5% bei rund 5.500 $/Tag. Zu den wenigen gemeldeten Abschlüssen in Nordeuropa zählt ein Düngemittel-Trip für die »Bulk Colombia« (57.937 tdw, Bj. 2011) ex Bremen über die Ostsee zur US-Ostküste bei dem Operateur Evomarine.
Für die Mini-Bulker in der europäischen Shortsea-Fahrt gerieten die Raten diese Woche ebenfalls stärker ins Rutschen. Der European Short Sea Index von BMTI sank um 2,8%. In der Ostsee brach der Markt besonders stark ein. Für Partien von 3.000 t von den Baltischen Häfen in die ARAG-Range fiel die Index-Frachtrate um 8,8% auf 23,21 €/t.
Am Rohöltanker-Markt folgte auf den kometenhaften Anstieg der Vorwoche eine massive Korrektur. Die Charteraktivität für Tanker ging massiv zurück, weil die Befrachter die Entscheidungen des Spitzentreffens der OPEC, Russlands und der USA zu etwaigen Produktionskürzungen abwarten wollten.
Selbst wenn es zu Einschnitten kommt, wird es Wochen dauern, bis sich diese in den physischen Ladungsmengen niederschlagen. Trotzdem sorgte der Stillstand im Befrachtungsgeschäft diese Woche für erhebliche Ratenrückgänge. Die durchschnittlichen Spoteinnahmen der VLCC sanken auf Wochensicht um 45% auf rund 139.000 $/Tag. Für Suezmaxe und Aframaxe ging es um 27% und 25% auf 67.700 und 36.600 $/Tag runter. (mph)