Die Corona-Pandemie hat den Kreuzfahrt- und große Teile des Fährverkehrs lahmgelegt. Bei der estnischen Reederei Tallink will man die Zwangspause für Arbeiten an der Flotte nutzen.
Zumindest für[ds_preview] eines der insgesamt 14 Schiffe zieht die Schifffahrts- und Hotelgruppe einen geplanten Werftaufenthalt vor. Zum Zuge kommt eine finnische Werft.
Die Fähre »Silja Serenade«, die momentan aufgrund der durch das Corona-Virus ausgelösten Reisebeschränkungen nicht verkehrt, werde kommende Woche für Restaurationsarbeiten in die Werft im finnischen Naantali/Turku kommen, teilte Tallink heute mit. Die technischen Arbeiten waren ursprünglich für den Herbst geplant. Sie werden nun aber kurzfristig bereits jetzt gemacht, da das Schiff momentan sowieso im Hafen liege und darauf warte, den Passagierverkehr zwischen Finnland und Schweden nach dem Ende des erklärten Notstands in Finnland wieder aufzunehmen.
Die estnische Reederei hat in den vergangenen Wochen regelmäßig Updates zur aktuellen Lage und den – unterschiedlichen – Auswirkungen auf den Flottenbetrieb veröffentlicht. Zuletzt war der Personen-Verkehr nach Finnland eingestellt worden, mit entsprechenden Folgen für den Schiffsbetrieb. Zuvor hatte es noch geheißen, dass aufgrund der steigenden Nachfrage nach Frachtverkehren zusätzliche Abfahrten umgesetzt werden müssen – und auch der Bau einer neuen Fähre in Finnland weiterlaufen soll.
Die »Silja Serenade« wird den Angaben zufolge von Montag bis zum 30. April in der Naantali-Werft liegen. Hier werden reguläre Instandhaltungsarbeiten am Schiffsrumpf durchgeführt, auch werden einige Rohrleitungen ersetzt und Arbeiten an der Elektronik durchgeführt. In den Passagierbereichen werden keine Arbeiten durchgeführt, diese waren auch für das ursprüngliche Docking im Herbst nicht geplant.
»Da einige unserer Schiffe in der momentanen Krisensituation den Betrieb temporär eingestellt haben und im Hafen liegen, nutzen wir den Stillstand, um ursprünglich für später geplante Wartungsarbeiten bereits jetzt durchzuführen und den Leerlauf somit bestmöglich zu nutzen. Wir sind unseren Partnern bei BLRT, die die Arbeiten in der Turku Repair Werft durchführen, sehr dankbar für ihre Flexibilität. Da wir kurzfristig einen Platz für die Wartungen bekommen haben, können wir die notwendigen Arbeiten durchführen, bevor die Reisebeschränkungen hoffentlich bald gelockert werden und unsere Schiffe wieder auf ihren regulären Routen verkehren können«, sagte Tarvi-Carlos Tuulik, Head of Ship Management bei der Tallink Grupp.
Alle Schiffe müssten mindestens zweimal in fünf Jahren Inspektionen am Schiffsrumpf sowie technische Wartungsarbeiten durchführen, die Zeit zwischen den Dockings darf außerdem 36 Monate nicht überschreiten, erläuterte die Reederei. Das Docking der »Silja Serenade« war ursprünglich für November diesen Jahres geplant, das Schiff wäre somit für zehn Tage aus dem Schiffsverkehr zwischen Helsinki und Stockholm gezogen worden.