Orion, Liebherr
© Liebherr
Print Friendly, PDF & Email

An der Werkspier von Liebherr in Rostock ist es erneut zu einem schweren Unfall gekommen. Drei Menschen wurden verletzt, der Schaden geht in die Millionen.

Am 1. Februar waren durch einen Fehler beim Verladen[ds_preview] zwei Hafemobilkrane ins Rostocker Hafenbecken gestürzt. Die Bergung dauerte Wochen. Nun ist es erneut zu einem Unfall gekommen – dieses Mal bei einem Schwerlasttest auf einem Offshore-Schiff.

Liebherr hat auf der »Orion« unter der Bezeichnung HLC 295000 den größten Schiffskran installiert, den das Unternehmen je gebaut hat. Er hat einen Ausleger von 145 m bei einer maximalen Hubleistung von 5.000 t. Bei einem Belastungstest am Liegeplatz 24 im Rostocker Überseehafen sei ein Seil gerissen. Der Kranausleger knickte ab und schlug auf dem Schiff sowie auf der Kaikante auf.

Fünf Verletzte, Schaden von 50-100 Mio. €

Bei dem Unfall seien fünf Arbeiter, die sich im Führerhaus des Kranes aufhielten, verletzt worden. An Bord befanden sich ingesamt 120 Menschen, die mit dem Schrecken davonkamen. Zwei der Verletzten mussten im Krankenhaus behandelt werden, teilte die Polizei mit. Die Ermittlungen dauerten noch an, hieß es. Die Polizei schätzt den Schaden auf 50 bis 100 Mio. €.

Das 216 m lange und 49 m breite Kranschiff »Orion« gehört dem belgischen Offshore-Unternehmen Deme und wird seit Februar bei Liebherr ausgerüstet. Beim abschließenden Belastungstest sollte ein insgesamt 5.500 t schwerer, mit Wasser gefüllter Ponton angehoben werden. Ursache des Unfalls könnte nach derzeitigem Ermittlungsstand ein Materialfehler gewesen sein.

Das Hafenbecken B wurde vorerst für die Schifffahrt gesperrt. Das Schiff liegt wieder aufrecht und sicher am Kai. Zur Sicherung des Gewässers wurde eine Ölsperre ausgelegt. Ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung sei eingeleitet worden, hieß es.