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Mitten in der Corona-Krise und unabhängig von den Verhandlungen um Staatshilfe setzt die taiwanesische Linienreederei Yang Ming – Partner von Hapag-Lloyd in »THE Alliance« – ihre Neubauaktivitäten fort.

[ds_preview]Die beiden jüngsten Neuzugänge sind »YM Celebrity« und »YM Continent« – zwei 2.900-TEU-Schiffe, die jetzt auf der Werft CSBC in Kaohsiung getauft wurden. Yang Yu-Chen, Ehefrau von Yang Ming Executive Vice President Michael Shih, und Hung Ya-Lun, Ehefrau von Yang Ming Executive Vice President Patrick Tu, gaben den Frachtern ihren Namen.

Sie sind Teil einer Zehnerserie, die nun sukzessive in Dienst gestellt werden sollen. Trotz der Einschränkungen durch die Corona-Krise hält Yang Ming an den Plänen fest, die Serie bis zum Ende des zweiten Quartals 2021 in Dienst zu stellen.

»Wichtige Häfen im Intra-Asia-Verkehr«

Die 209,75 m  langen, 32,8 m breiten und mit einem Tiefgang von 11,2 m konzipierten Neubauten haben eine nominale Kapazität von 2.940 TEU sowie 353 Kühlcontainer-Anschlüsse. Ausgelegt sind sie für eine Reisegeschwindigkeit von bis zu 21 kn. »Als Reaktion auf das stetige Wachstum der asiatischen Märkte sind die neuen 2.800-TEU-Schiffe so flexibel konzipiert, dass sie die Anforderung erfüllen, wichtige Häfen in der asiatischen Region anzulaufen, und werden in den innerasiatischen Diensten von Yang Ming eingesetzt«, teilte die Reederei mit. Sie sollen ältere oder gecharterte Tonnage ersetzen und die Betriebskosten der Flotte senken. Dazu beitragen sollen unter anderem das »Sea Sword«-Bugdesign und das »Full Spade Rubber«-Design.

24 Schiffe im Zulauf

Für die Linienreederei – mit knapp 600.000 TEU auf Rang 9 im Weltmarkt – ist die Serie Teil einer umfassenden Flottenmodernisierung. Es ist eines der größten Orderbücher der Branche, laut dem Branchendienst Alphaliner sind bis 2022 14 Schiffe mit jeweils 12.000 TEU und zehn Schiffe mit je 2.800 TEU im Zulauf. Bei insgesamt 198.000 TEU entspricht das einem Drittel der vorhandenen Flotte. Derzeit betreibt die Reederei 40 eigene Schiffe, weitere 51 sind eingechartert.

Yang Ming leidet wie alle Reedereien unter den Folgen der Coronakrise. Zudem war 2019 ein Verlust von -144 Mio. $ aufgelaufen, im Jahr zuvor waren es -220 Mio. $. Gleichzeitig schmolz das Eigenkapital um 36% auf zuletzt nur noch 571 Mio. $ zusammen. Um die Folgen der Pandemie abzumildern sollen 300 Mio. weitere Vorzugsaktien ausgegeben werden, um frisches Kapital zu beschaffen. Käufer der neuen Papiere dürfte der Staat sein, der bereits 48% der Anteile besitzt.

Künftig fahren »YM Celebrity« und »YM Continent« im JTS-Dienst mit der Hafenrotation Nagoya – Tokio – Chiba – Yokohama – Keelung – Kaohsiung – Hongkong – Shekou – Xiamen.

Der Neubau-Markt ist derzeit verhältnismäßig ruhig. Neben den Taiwanesen hatten zuletzt die französische Linie CMA CGM und HMM aus Korea Neubauten in Dienst gestellt. Hapag-Lloyd hat seine Neubau-Pläne zunächst auf Eis gelegt.