Der internationale Verband der Speditionsbranche FIATA will sich an der Unterstützung für in der Corona-Krise an Bord festsitzenden Seeleuten beteiligen und fordert eine Kooperation mit Reedereien.
In einem jetzt veröffentlichten Aufruf lobte der Verband die Seeleute, die trotz der Pandemie weiter daran arbeiten, den Welthandel am Leben zu erhalten. Gleichzeitig rufe man »zur Zusammenarbeit zwischen der Speditions- und Schifffahrtsindustrie auf«, heißt es. Die FIATA unterstützt auch die neuen Protokolle der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation IMO für die Besatzung und drängt gleichzeitig auf deren Umsetzung.
Die Situation der vielen tausend Seeleute, die aufgrund der geltenden Reise- und Landgangsbeschränkungen trotz auslaufender Verträge auf ihren Schiffen ausharren müssen, beschäftigt die Branche seit langem. Sozialverbände, Reeder, Shipmanager und Häfen haben ihre Solidarität bekundet.
»Außerordentliche Arbeit«
»Die Seeleute sehen sich harten Bedingungen ausgesetzt, die durch den Ausbruch des Coronavirus noch verschärft werden, dennoch leisten sie eine außerordentliche Arbeit, um die globale Lieferkette offen zu halten«, sagte FIATA-Generaldirektor Stephane Graber.
Dies werde zunehmend zu einem humanitären Anliegen und man unterstütze die Anerkennung solcher Anstrengungen, die für den Transit und die Rückführung in Frage kommen.
Der Speditionsverband hat sich nach eigenen Angaben bereits an das International Seafarers‘ Welfare and Assistance Network (ISWAN) gewandt, um Wege zu finden, Seeleute zu unterstützen und zur Arbeit des Netzwerks beizutragen.
Fiata vertritt eine Branche, die etwa 40.000 Speditions- und Logistikunternehmen umfasst und 10 Millionen Menschen in rund 160 Ländern beschäftigt.