Die »Rio Charleston« an der Stromkaje in Bremerhaven. © Wägener
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Im Golf von Guinea ist erneut ein deutscher Frachter Ziel einer Piraten-Attacke geworden. Die Crew der »Rio Charleston« konnte jedoch verhindern, dass die Angreifer an Bord kommen.

[ds_preview]Auf dem Weg zum nigerianischen Hafen Onne hatte sich ein Schnellboot mit fünf Mann an Bord dem 4.300-TEU-Schiff genähert, wie der Branchendienst Dryad heute berichtet. Es fährt in Charter der dänischen Linienreederei Maersk zwischen Asien und Westafrika und kommt aus der Flotte der zur MPC-Gruppe gehörenden Hamburger Reederei Ahrenkiel Steamship.

Rio Charleston Stromkaje Bremerhaven © Wägener

Die Piraten versuchten offenbar, die »Rio Charleston« über die Backbordseite zu entern. Die Crew löste allerdings den Alarm aus, erhöhte die Geschwindigkeit, aktivierte die Feuerlöschpumpen und führte Ausweichmanöver durch. Offenbar mit Erfolg: »Die Angreifer brachen den Versuch ab, Besatzung und Schiff sind in Sicherheit«, heißt es in dem Report.

Damit entging die »Rio Charleston« dem Schicksal des ebenfalls deutschen Containerschiffs »Tommi Ritscher« das kürzlich geentert wurde. Die Piraten verschleppten einen Teil der Crew an Land, mittlerweile sollen die Männer wieder frei sein. Zuletzt war es auch dem MPP-Frachter »ESL Australia« gelungen, einer Kaperung zu entgehen.

Es war der mittlerweile neunte Vorfall außerhalb der nigerianischen Hoheitsgewässer in diesem Jahr. Insgesamt liegt die Zahl der Vorfälle vor Westafrika mit 59 leicht über dem Vorjahresniveau (56). Was sich allerdings deutlich gewandelt hat, ist die Intensität der Angriffe und die Zahl der entführten Seeleute. Das hängt nicht zuletzt mit den Entwicklungen an Land und politischen Initiativen zusammen.

Lesen Sie mehr zu dieser Entwicklung, den politischen Maßnahmen und Prognosen für die nächsten Monate in der kommenden Juli-Ausgabe der HANSA.