WindEnergy Hamburg 2016 , Eingang-Mitte , Messeplatz
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Unter dem Motto »H2Insights« wird die Wasserstofferzeugung neues Schwerpunktthema der Messe WindEnergy Hamburg 2020.

Ganz im Mittelpunkt der [ds_preview]vom 1. bis 4. Dezember stattfindenden Messe stehen mit Windstrom erzeugter »Grüner Wasserstoff«, eine Vielzahl potenzieller Verwendungsmöglichkeiten sowie zukunftssichere Sektorkopplungslösungen und neue Geschäftsmodelle.

Der neue H2Insights-Bereich in Halle B7 soll unterschiedliche Industriezweige zusammenbringen, um die Bildung neuer wirtschaftlicher Ökosysteme zu fördern: Anbieter von Windenergieanlagen und ihre Zulieferer, Technologieentwickler, Windpark-Planer, -Eigentümer und -Betreiber sowie Experten für Power-to-Gas- und Wasserstoff-Technologie, die alle auf eine rasch anwachsende globale Nutzer-Community zählen können, denn viele internationale Initiativen im Rahmen der Energiewende sehen in »grünem Wasserstoff« einen zentralen Hoffnungsträger, gar das »Erdöl der Zukunft«.

»Hamburg spielt hier eine besondere Rolle«

»Diese wichtige Erkenntnis ist auch die Überschrift der neuen nationalen Wasserstoffstrategie der Bundesregierung, die am 16. Juni vorgestellt wurde,« sagt Bernd Aufderheide, Vorsitzender der Geschäftsführung von Hamburg Messe und Congress (HMC). Das Dokument zeige das Potenzial auf, das durch die Verbindung zweier paralleler Ziele für Deutschland entsteht: sich als globaler Vorreiter in Sachen Wasserstoff zu positionieren und neue, wachstumsstarke Märkte zu etablieren. »Hamburg spielt hier eine besondere Rolle, denn die Stadt entwickelt sehr viel Kompetenz in diesem Bereich, und sie setzt sich für eine rasche Expansion der Wasserstofftechnologie ein«, so Aufderheide.

Mit der lange erwarteten EU-Wasserstoffstrategie weist die europäische Kommission ihrerseits grünem Wasserstoff eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung der Klimaschutzziele der EU zu. »Mehr als 60 % des Energieendverbrauchs lassen sich durch direkte Elektrifizierung der Verbraucher decken«, erklärt Giles Dickson, CEO von WindEurope. »Für manche Industriezweige, beispielsweise energieintensive Branchen und Warentransport, werden jedoch andere Lösungen gebraucht. An diesem Punkt kommt erneuerbarer Wasserstoff ins Spiel, der durch Elektrolyse unter Verwendung erneuerbarer Energie erzeugt wird. Er ist ein wesentlicher Bestandteil einer umfassenden Dekarbonisierungsstrategie und wird fossile Alternativen überflüssig machen.«

Schlüsselfertige Energiespeicherlösungen

Etwa 80 der ca. 1400 Aussteller auf der WindEnergy Hamburg, verteilt auf mehr als neun Messehallen, werden nach Veranstalterangaben schlüsselfertige Energiespeicherlösungen anbieten. Alle diese Aussteller werden in der »Storage Tour« aufgelistet. Halle B7 wird sich speziell dem Wasserstoff widmen. In einem für Fachvorträge und Gelegenheiten zum Netzwerken vorgesehenen Bereich, der H2Insights Area, werden Experten aus dem Wasserstoffsegment ihre H2-Konzepte vorstellen und diskutieren. Auch zwei nationale Organisationen, die Regierung der japanischen Präfektur Fukushima und die Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW GmbH) aus Deutschland, sind dabei. Erstmalig präsentiert die amerikanische Proton Energy Systems d/b/a Nel Hydrogen US ihre Innovationen der globalen Wind-Wasserstoff-Community.

Zwei Unternehmen, die Augsburger H-TEC Systems und Hoeller Electrolyzer aus Wismar, entwickeln effiziente Elektrolyseure und Stacks für die Produktion und Bereitstellung von grünem Wasserstoff. Ein weiterer Anbieter in diesem Segment ist die auf die Herstellung Blockheizkraftwerken spezialisierte 2G in Heek, deren Produkte mit Gasmotoren – inklusive Wasserstoffmotoren – betrieben werden. Auch führende europäische Stromanbieter wie RWE Generation und Vattenfall Europe strecken ihre Fühler in Richtung Wasserstoff aus; Vattenfall entwickelt derzeit eine umfassende »Hydrogen Roadmap 2025«.

»Hat das Potenzial, zur klimafreundlichen Erdöl-Alternative von morgen zu werden«

Auch andere große Branchenvertreter wie Siemens sind Teil der Storage Tour, auf der auch führende Turbinenhersteller ihre Wasserstoff-Lösungen ausstellen werden, verteilt auf die neun Messehallen. So ist beispielsweise Enercon an mehreren Sektorkopplungsprojekten bzw. Power-to-Gas-Pilotprojekten beteiligt, die die Eignung dieser Technologien zur Netzeinbindung nachweisen sollen, wo sie als steuerbare Lasten zu einer effektiven Systemstabilisierung beitragen können.

Messechef Bernd Aufderheide ist überzeugt, dass grüner Wasserstoff ein dringend benötigter Baustein der Sektorkopplung und der Entwicklung einer nachhaltigen weltweiten Energieversorgung auf der Basis erneuerbarer Energiequellen ist: »Vor allem kann grüner Wasserstoff in Gebieten mit reichlich vorhandenem Wind-, Solar- und Wasserkraft-Stromerzeugungspotenzial produziert werden. Und was dabei besonders inspiriert, ist die Idee, mit Hilfe von Windparks eine ›grüne‹ Kraftstoffversorgung der maritimen Industrie zu ermöglichen. Wenn wir uns das Programm für unsere Weltleitmesse der maritimen Wirtschaft SMM ansehen, die im Februar 2021 in Hamburg stattfinden wird, erkennen wir auch dort eine neue Dynamik. Grüner Wasserstoff kann exportiert werden und hat das Potenzial, zur klimafreundlichen Erdöl-Alternative von morgen zu werden.«