Quelle: AHEAD
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Das weltweit erste globale Demonstrationsprojekt für eine Wasserstoff-Versorgungskette startet. Mit dabei sind die Reedereien NYK und ONE. Durch chemische Speicherung soll das Gas als stabile Flüssigkeit transportiert werden.

Die Advanced Hydrogen Energy Chain Association [ds_preview]for Technology Development (AHEAD), an der NYK beteiligt ist, hat den weltweit ersten internationalen Demonstrationsbetrieb für den Transport von Wasserstoff gestartet. AHEAD besteht aus den Mitgliedern Chiyoda, Mitsubishi, Mitsui & Co. und NYK. Das Projekt wird von der New Energy and Industrial Technology Development Organization (NEDO) subventioniert. Die Projektpartner wollen eine Demonstrationsoperation für den Aufbau einer internationalen Wasserstoffversorgungskette aufbauen.

Das Unternehmen Chiyoda steuert zu dem Projekt seine SPERA-Hydrogen-Technologie bei. Diese verwendet die organisch-chemische Hydrid-Methode. Dabei wird der chemisch an Toluol gebundene Wasserstoff durch eine Hydrierungsreaktion zur Lagerung und zum Transport in Methylcyclohexan (MCH), eine bei Umgebungstemperatur und -druck stabile Flüssigkeit, umgewandelt. Im Bedarfsland wird der Wasserstoff aus dem MCH durch eine Dehydrierungsreaktion gewonnen und als Wasserstoffgas geliefert.

Outline of Demonstration Operation

Das in Brunei hergestellte Methylcyclohexan (MCH) wurde bereits per Schiff nach Japan transportiert. In einer Dehydrierungsanlage in Kawasaki wurden Wasserstoff und Toluol getrennt. Der Wasserstoff wurde für den Betrieb einer Gasturbine an das Kraftwerk Mizue der Toa Oil geliefert. Nun hat nach Angaben von NYK Line der Prozess des Rücktransports des durch Dehydrierung abgetrennten Toluols von Japan nach Brunei begonnen. Dort sollen erneut  Toluol und Wasserstoff gebunden werden. Damit wäre dann die Wasserstofflieferkette vervollständigt – der Beginn eines stabilen Kreislaufbetriebs.

Die Kapazität des Wasserstofftransports beträgt 210 t im Jahr bei vollem Betrieb. Das entspricht der vollständigen Betankung von 40.000 Brennstoffzellen-Fahrzeugen. Die Rolle der NYK in diesem Projekt liegt in der Bereitstellung von Seetransportexpertise und nautischen Daten.Yusen Logistics, einer Tochtergesellschaft von NYK, kümmert sich dum das Speditionsgeschäft, während das MOL-NYK-K-Line-Joint-Venture Ocean Network Express (ONE) für den Seetransport mit ISO-Tankcontainern zuständig ist.

Im Juli 2017 wurde AHEAD gegründet, im November 2019 wurde der Baus eines Hydrierwerks in Brunei abgeschlossen. Im Dezember 2019 traf die erste Ladung MCH in Japan ein. Der Betrieb zur Trennung von Wasserstoff aus der MCH in einer Dehydrierungsanlage in Kawasaki erfolgte im April 2020, im Mai ging der Wasserstoff an das Kraftwerk. Nun wird durch den Rücktransport des Toluols der Kreislauf geschlossen. Im Dezember dieses Jahres soll das Demonstrationsprojekt abgschlossen sein.

Künftig will NYK nicht nur Wasserstoff transportieren, sondern auch an der »Verwirklichung einer Wasserstoffgesellschaft« arbeiten, einschließlich der Entwicklung von Technologien zur Nutzung von Wasserstoff als Schiffskraftstoff. Das Unternehmen will nach eigenen Angaben auch versuchen, die Geschäftsmöglichkeiten im Zusammenhang mit Wasserstoff, der als die sauberste Energiequelle schlechthin gilt, genau zu erfassen und in die gesamte Versorgungskette eingebunden zu sein.