Während sich der Capesize-Spotmarkt etwas abgekühlt hat, holen die Raten der Panamaxe und Supramaxe jetzt rasant auf.

[ds_preview]Der Trockenfrachtmarkt bot diese Woche ein geteiltes Bild: Die großen Schiffe büßten einen Teil ihre Zugewinne wieder ein, aber für die mittleren und kleineren Frachter zogen die Charterraten deutlich an. Der Baltic Dry Index rutschte im Wochenverlauf dennoch um 84 auf 1810 Punkte ab.

Nach einem lebhaften Wochenauftakt ließ die Charternachfrage im Capesize-Segment (180.000 tdw) etwas nach, infolgedessen gab das Ratenniveau seit Dienstag kontinuierlich nach. Die Durchschnittsrate der Capes im Zeitcharter-Trip-Geschäft notiert laut Baltic Exchange heute bei 27.644 $/Tag und damit gut 15% niedriger als vor einer Woche. Trotz der Korrektur können sich die Reeder aber nicht beklagen, denn im bisherigen Jahresverlauf lag das Ratenniveau gerade einmal bei durchschnittlich 8.600 $/Tag.

In den anderen Bulker-Größenklassen setzte die Rally hingegen erst richtig ein. Ausschlaggebend dafür ist die weiter anziehende Tonnagenachfrage im Atlantik – vor allem für Getreidelieferungen ex US Golf, ex Ostküste Südamerikas und zunehmend auch ex Schwarzem Meer.

So schoss die Durchschnittsrate der Panamaxe (82.500 tdw) um fast 21% auf knapp 14.300 $/Tag hoch. Die Supramaxe (58.000 tdw) verbesserten sich fast genauso stark – um 19% auf fast 9.200 $/Tag. Für die Handysize-Frachter (38.000 tdw) endet die Woche mit einem moderaten, aber dennoch respektablem Plus von 6% auf rund 7.800 $/Tag.

Zu den Spitzenabschlüssen zählte die Trip-Charter für die 2017 gebaute »Brighten Trader« (39.310 tdw) zu 14.500 $/Tag für Anlieferung Canakkale via Schwarzem Meer nach Südostasien beim griechischen Befrachter Meadway. In Nordeuropa zog der Markt ebenfalls etwas an, wie der Abschluss der »West London« (39.260 tdw, Bj. 2015) für eine Reise von UK nach Marokko zu 8.000 $/Tag erkennen lässt.

Deutliche Verbesserung für Tanker

Am Rohöltankermarkt konnten die Reeder diese Woche aufatmen. Nach mehreren sehr schwierigen Wochen nahm die Befrachtungsaktivität wieder Fahrt auf. Im VLCC-Segment stiegen die durchschnittlichen Spoteinnahmen gegenüber der Vorwoche um 52% auf 36.500 $/Tag. Maklern zufolge brachten die Charterer einen Haufen neuer Ladungen auf den Markt, nachdem sich abzeichnete, dass die Raten die Talsohle erreicht hatten.

Für die Suezmaxe ging es um 31% auf durchschnittlich 14.200 $/Tag hoch, was vor allem einer erhöhten Tonnagenachfrage in Westafrika geschuldet ist. Die Aframaxe verzeichneten nur einen leichten Anstieg um knapp 6% auf 8.100 $/Tag. In der zweiten Wochenhälfte kam sowohl in Nordeuropa als auch im Mittelmeer noch einmal etwas Schwung ins Geschäft. (mph)