Die internationale Schifffahrt sieht sich auf gutem Kurs bei der Reduzierung der CO2-Emissionen. Diese sind zwar seit 2008 gestiegen, konnten relativ aber reduziert werden.

In den zehn Jahren bis 2018 [ds_preview]hat der Seehandel um 40% zugenommen. Trotz einer um 50% größeren Flotte sei aber gleichzeitig der global gemessene Ausstoß des Treibhausgases CO2 aber um 10% gesunken. Es sei also gelungen, die Emissionen vom globalen Wachstum des Seehandels zu entkoppeln, heißt es in einer Stellungnahme des Verbandes Deutscher Reeder (VDR).

Die Schifffahrt sei weiter »nur für« etwa 2% der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich. »Die Ergebnisse spiegeln deutlich die aufwendigen, aber erfolgreichen Bemühungen der Industrie wider, grüner zu werden«, sagt Ralf Nagel, Geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des VDR.

Seehandel
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Das Ziel der Internationalen Schifffahrtsorganisation (IMO) und der Industrie, die CO2-Emissionen bis zum Jahr 2050 zu halbieren, liege im realistischen Bereich. Allerdings sei klar, dass Verbesserungen der technischen Effizienz allein nicht ausreichen werden, um die Halbierung zu erreichen. Unter Berücksichtigung langfristiger Wirtschafts- und Energieszenarien dürften die globalen Schadstoffemissionen in diesem Zeitraum sogar um 10–30% steigen.

Die Entwicklung marktfähiger, CO2-freier Brennstoffe bleibe entscheidend, nötig sei zudem »eine kraftvolle, globale Innovationsoffensive«, so Nagel. Daher hatte die Industrie schon im vergangenen Jahr Vorschläge für eine Emissionsabgabe auf jede Tonnen verbrauchten Kraftstoff unterbreitet, um einen Investitionsfonds in Höhe von 5 Mrd. $ zu schaffen. Dem müssten die Mitgliedsländer der IMO jetzt zustimmen, fordert Nagel.

Der weltweit geltende Fahrplan zur Reduzierung der Treibhausgase war bereits im Jahr 2018 beschlossen worden. Gegenüber 2008 sollen die CO2-Emissionen bis 2040 um 40% verringert und bis 2050 mindestens halbiert werden. Spätestens im Jahr 2100 sollen Seeschiffe gar kein Kohlendioxid mehr ausstoßen. Im Jahr 2023 werden die Schritte bei der IMO geprüft und bei Bedarf verschärft werden.