North-Sea-Port-Gent
Foto: North Sea Port
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Am niederländisch-belgischen North Sea Port ist der Startschuss für ein Projekt gefallen, das CO2-Emissionen und Wasserstoff in Methanol umwandeln soll. 140 Mio. € werden in die großtechnische Demonstrationsanlage investiert

[ds_preview]Zehn Partner aus dem privaten und öffentlichen Sektor haben am 21. Oktober den Start des Projekts »North-C-Methanol«  gefeiert. Gemeinsam wollen sie die CO2-Emissionen jährlich um 140.000 t reduzieren und vor Ort 44.000 t »grünes« Methanol erzeugen, das als Rohstoff für die chemische Industrie sowie als Treibstoff für Schiffe und Züge verwendet werden kann. Diese CO2-Reduktion entspricht der Kohlenstoffaufnahme von rund 6 Mio. Bäumen pro Jahr.

North-C-Methanol ist die erste großtechnische Demonstrationsanlage dieser Art, die Teil des North-CCU-Hub-Programms ist, und stellt derzeit eine Investition von 140 Mio. € dar. Das North-CCU-Hub-Programm hat das langfristige Ziel, eine jährliche Gesamtreduktion der CO2-Emissionen im North Sea Port um 1 Mio. t zu erreichen. North-C-Methanol umfasst den Bau zweier großer Demonstrationsanlagen und unterstützender Infrastruktur auf der Halbinsel Rodenhuize.

Die erste Anlage, ein 65-MW-Elektrolyseur, wird auf dem Engie-Gelände errichtet. Diese Anlage wird Wasser mittels Windkraft in Wasserstoff und Sauerstoff umwandeln. Die zweite Anlage, eine Methanolanlage von Proman auf der Halbinsel Rodenhuize, wird diesen Wasserstoff nutzen, um die gesammelten CO2-Emissionen großer lokaler Industrieunternehmen wie ArcelorMittal, Alco Bio Fuel und Yara in Methanol umzuwandeln. Die lokalen Chemie- und Energieakteure wie Cargill können das Methanol ihrerseits als »grünen« Rohstoff oder Brennstoff für Schiffe und Eisenbahnen verwenden.

North-CCU-Hub erwartet eine allmähliche Erhöhung der North-C-Methanol-Kapazität von 65 MW im Jahr 2024 auf 600 MW im Jahr 2030 als Teil eines sich entwickelnden Programms, in dessen Rahmen neue Technologien, Märkte und Produkte wie Ammoniak, Ameisensäure, Fettsäuren, Ester und Proteine schrittweise entwickelt und integriert werden sollen.

»Das North-C-Methanol-Projekt ist ein wegweisendes Beispiel für eine nachhaltige industrielle Symbiose: Rohstoffe werden vor Ort gewonnen, Fertigprodukte und Sekundärströme werden lokal genutzt. Im Nordseehafen wird eine neue, zirkuläre Wirtschaft geschaffen: Abfälle eines Unternehmens werden von einem anderen Unternehmen als Rohstoff genutzt. Alle Nebenprodukte des Methanolproduktionsprozesses, wie Sauerstoff, Wärme und Wasser, werden ebenfalls lokal recycelt«, erklärt das Hafenunternehmen. Natürlich gehe dies mit dem Bau von viel unterstützender Infrastruktur einher, wie z.B. neuen Pipelines und Lagertanks, um Rohstoffe, Neben- und Fertigprodukte  zu transportieren. Dafür sollen Fluxys und Oiltanking verantwortlich sein, wobei Mitsubishi Power die Integration und Koordination des gesamten Bauprozesses beaufsichtigt.