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Insgesamt zehn neue Freihäfen sollen im Vereinigten Königreich entstehen. Die britische Regierung hat nun das Ausschreibungsverfahren eröffnet.

[ds_preview]Die neuen Geschäfts- und Unternehmenszentren sollen nach Vorstellung der britischen Regierung »Tausende von Arbeitsplätzen schaffen, die Gemeinden regenerieren und das Wachstum Großbritanniens nach dem Brexit ankurbeln«. Diejenigen Häfen, denen der Freihafenstatus gewährt wird, sollen von großzügigen Steuererleichterungen, vereinfachten Zollverfahren und einer breiteren Unterstützung durch die Regierung profitieren.

»Häfen und ihre Gemeinden in ganz England können nun die Chancen nutzen, die sich durch das Verlassen der EU ergeben, und sich um den Freihafenstatus bewerben. Damit werden die historischen See-, Luft- und Eisenbahnhäfen in nationale Drehscheiben für Handel, Innovation und Gewerbe verwandelt, um die Gemeinden in unseren industriellen Kernlanden zu regenerieren, während sich die Nation wieder aufrichtet und besser aufbaut«, heit es in einem Regierungs-Statement.

Im Mittelpunkt der neuen Freihafenpolitik steht ein ehrgeiziges neues Zollmodell, das sich auf internationale Best Practice stützt und auf den bestehenden Zollregelungen des Vereinigten Königreichs aufbaut. Ein Unternehmen kann Waren in einen Freihafen importieren, ohne Zölle zu zahlen, sie zu einer fertigen Ware verarbeiten und dann entweder einen Zoll auf die auf dem Inlandsmarkt verkauften Waren zahlen oder die fertigen Waren exportieren, ohne britische Zölle zu zahlen.

Gebiete, denen der Freihafenstatus zuerkannt wurde, profitieren auch von einem breiten Paket von Steuererleichterungen, einschließlich beim Erwerb von Land, beim Bau oder der Renovierung von Gebäuden, bei Investitionen in neue Anlagen und Maschinen sowie bei den Arbeitgeberbeiträgen zur Sozialversicherung. Gestraffte Planungsprozesse und staatliche Finanzierung sollen auch Regeneration und Innovation vorantreiben.

Die ersten Freihäfen werden den Planungen zufolge 2021 für Unternehmen geöffnet. See-, Flug- und Eisenbahnhäfen im ganzen Land werden ermutigt, sich zu bewerben, wobei sie mit ihren lokalen Unternehmen und hren Gemeinden zusammenarbeiten sollten. Die Bieter müssen ihre Angebote bis Freitag, den 5. Februar 2021, einreichen, und die Angebote werden im März 2021 von einem Bewertungsausschuss geprüft, wobei die Entscheidungen noch im Frühjahr getroffen werden sollen.

Die Regierung setzte sich weiterhin dafür ein, »dass ihr Freihafenmodell die hohen Standards Großbritanniens in Bezug auf Sicherheit, Schutz, Arbeitnehmerrechte, Datenschutz, Biosicherheit und Umwelt aufrechterhält und gleichzeitig einen fairen und offenen Wettbewerb zwischen den Unternehmen« gewährleiste, heißt es.