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Foto: Felix Selzer
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CIMAC, der Weltverband der Verbrennungsmotorenindustrie, ist der Ansicht, dass es den vom jüngsten IMO-Umweltausschuss (MEPC 75) angenommenen Änderungen zu MARPOL Annex VI an Ehrgeiz und langfristiger Perspektive mangelt.

[ds_preview]»Die IMO als internationales UN-Gremium zur Regelung des internationalen Schiffsverkehrs scheint nicht schnell genug zu sein, um andere regionale Klimaregelungen wie das EU-ETS zu überholen und den Schiffsverkehr in ihr System einzubeziehen«, meint der Verband. Man fürchtet, dass andere dem Beispiel folgen könnten. Eine noch fragmentiertere Landschaft für die Schifffahrt könne aber nicht die richtige Lösung für den Sektor sein. Da zudem die Innovationszyklen in der Schifffahrt extrem lang seien, müssten die Vorschriften Sicherheit für die Planung von Investitionen bieten – die Pläne der IMO ließen dies nicht zu, so die Kritik.

Die IMO-Entscheidung sei »konservativ«, sagt Dirk Bergmann, der neue Vorsitzende der CIMAC-Strategiegruppe Treibhausgase (GHG). »Daher ist dies kein großer Schritt nach vorn, was den Beitrag der Seeschifffahrt zum Kampf gegen den Klimawandel betrifft. Der Klimaschutz braucht mehr Ehrgeiz.«

»Maritime Industrie muss Teil der Lösung sein«

Die erste IMO-Treibhausgasstrategie, die 2018 verabschiedet wurde, legt das Ziel fest, die Treibhausgasemissionen von Schiffen bis 2050 im Vergleich zu 2008 zu halbieren. Die CIMAC hatte gehofft, dass das Treffen der MEPC 75 konkrete, verbindliche Schritte formulieren und eine langfristige Perspektive einnehmen würde.

»Die maritime Industrie muss Teil der Lösung sein«, erklärt Christoph Rofka, CIMAC-Vizepräsident für Kommunikation. »Wir sollten auch bedenken, dass nicht nur Länder in der EU, sondern auch China und viele andere sich auf den Weg zur Klimaneutralität begeben haben. Sie werden kaum akzeptieren, dass die Seeschifffahrt weiter hinterherhinkt«, so Rofka.

Die CIMAC hatte 2018 eine Treibhausgas-Strategiegruppe gegründet, um sich strategisch mit dem Thema der THG-Reduktion im Schifffahrtssektor zu befassen und einen proaktiven Ansatz für Null-Emissionen zu verfolgen.

Die MEPC-Beschlüsse ware von der Branche zwar einerseits als »Schritt in die richtige Richtung« begrüßt worden, es überwiegen jedoch Enttäuschung und Kritik. Auch der deutsche marititime Schiffbau- und Zuliefererverband VSM hatte bemängelt, dass die IMO jetzt nicht das technisch Machbare einfordert.