Port of Los Angeles aerial web
Foto: Port of Los Angeles
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Die Debatte um die gegenwärtige Praxis von Containerlinien-Reedereien hat nun die USA erreicht. Der Chef der Schifffahrtsbehörde FMC kritisiert die Carrier und will die Entwicklung prüfen, unter der die heimische Wirtschaft leide.

Michael A. Khouri, Chef der Federal Maritime Commission, hat sich zur aktuellen Lage in der Containerlogistik geäußert. Anstoß seiner wenig versteckten Kritik seien Berichte, »die ich ernst nehme«, wonach Seefrachtunternehmen keine Container an US-Agrarexporteure im Inland liefern. Die Kommission prüfe alle möglichen Maßnahmen, die sie als Regulierungsbehörde ergreifen könne, so Khouri im Rahmen einer Branchenkonferenz. Die FMC selbst veröffentlichte die Inhalte seiner Rede.

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Einige Schifffahrtsunternehmen – nicht alle – hätten erklärt, dass sie keine leeren Container mehr in die landwirtschaftlichen Gebiete im Landesinneren der USA einsetzen. Stattdessen bringen sie Leercontainer zurück nach Asien. Das schließe eine bedeutende US-Exportindustrie – die Agrarindustrie – von den globalen Märkten aus.

Deutliche Worte

Khouri wurde deutlich: »Wir prüfen alle potentiellen – ich wiederhole – alle potentiellen Gegenmaßnahmen, einschließlich einer Überprüfung, ob die Aktionen dieser Seefrachtführer in voller Übereinstimmung mit dem Shipping Act und insbesondere mit den verschiedenen Abschnitten des “Verbotenen Gesetzes” stehen.« Über konkrete Schritte, die er einleiten könnte, machte der FMC-Chef keine Angaben.

APM, Terminals, New York, New Jersey, Port Elizabeth

Am 20. November hatte die Kommission eine Zusatzverordnung erlassen, wonach die Praktiken der in Allianzen operierenden Reedereien, die den Hafen von Los Angeles, den Hafen von Long Beach oder die Häfen von New York und New Jersey anlaufen, untersucht werden sollen. Es geht dabei unter anderem um Demurrage und Detention sowie die  Verfügbarkeit von Containern für US-Exportfracht.

Breite Untersuchung

Die Verfügbarkeit von Containern ist allerdings nicht der einzige Bereich, den die Behörde prüfen will. Ebenfalls will man sich mit der Definition »Merchant« in Verträgen beschäftigen. Man habe von »zahlreichen Interessenvertretern gehört, dass die Reedereien eine weit gefasste Definition verwenden, die Unternehmen für Transportnebenkosten verantwortlich macht, die sie nicht vertraglich vereinbart haben und zu deren Zahlung sie gesetzlich möglicherweise nicht verpflichtet sind«, so Khouri. Das Bureau of Enforcement der Kommission führe derzeit eine Untersuchung durch.