Die MPP-Reederei Chipolbrok hat zwei ehemalige Buss-Schiffe in ihre Semi-Liniendienste integriert. Zudem setzt man auf Charter-Tonnage. 2021 soll die Flotte »weiterentwickelt« werden.
[ds_preview]Für das chinesisch-polnische Joint Venture geht es trotz der weiter schwierigen Situation in der Corona-Pandemie in China »wieder fast normal zu«. Am Hauptsitz in Schanghai und in anderen chinesischen Geschäftsstellen arbeite man relativ unbeeinträchtigt.
Flotte in Betrieb
Drei der MPP-Schiffe sind derzeit in europäischen Gewässern unterwegs, darunter das Flaggschiff »Wladyslaw Orkan« auf seiner Reise nach Antwerpen, Bremen, Hamburg und Leixoes zum Laden von Stahlprodukten, Industriekomponenten, Schienenfahrzeugen und rund 16.500 m³ Windkraftanlagen. Die Entladung des Schiffes erfolgte zuvor in Sagunto, Sète, Antwerpen, Stettin und Riga. An Deck waren hauptsächlich Windflügel von 64 m Länge gestaut. Für Frankreich kamen Ausrüstungen und Maschinen. In Antwerpen galt es Industriekomponenten und Stahlprodukte zu löschen. Ein großer Posten an Ausrüstungen für eine Batterieproduktionsanlage lieferte der Frachter nach Stettin sowie ein umfangreiches Volumen an diversen Kolli für den Bau einer Mineralfabrik bestimmt für Lettland. Alle diese Güter stammen aus China und wurden in Schanghai und Nantong geladen.
Zur selben Zeit wurde das Schwesterschiff »Chipolbrok Sun« in Rotterdam, Antwerpen, Huelva, Genua und Porto Marghera abgefertigt, unter anderem mit einer großen partie Massengut – ein Markt, in dem sich Chipolbrok verstärkt engagieren will. In den italienischen Häfen standen schwere Kolli von bis zu 232,5 t und Abmessungen von 38,50 x 9,10 x 6,80 m zur Verladung an. Aktuell befindet sich das Scihiff auf der Rückreise zu chinesischen Häfen mit einem kurzen Zwischenstopp in Port Qasim, wo unter anderem eine 299 t schwere Turbine gelöscht wird. Gleichzeitig verbrachte »Chipolbrok Atlantic« für die Beladung einige Zeit in St. Petersburg und Ust Luga, um von dort direkt zu einem chinesischen Hafen auf einer schnellen Reise zurückzukehren.
Weitere fünf Schiffe befinden sich derzeit in asiatischen Gewässern, um von dort nach Europa zu fahren, heißt es seitens der Reederei. Zu den Anlaufhäfen werden auch einige im Schwarzen Meer, dem Mittelmeerraum und in Nordeuropa gehören.
Sechs Schiffe sind in unserem US-Dienst beschäftigt, entweder auf dem Weg von China und Fernost dorthin oder bereits in US-Häfen, die die Rückreise nach Asien vorbereiten. Weitere sechs Schiffe werden in Asien zum Be- und Entladen beschäftigt. Unter all diesen Schiffen befinden sich fünf in Periode gecharterte Schiffe der »chinesischen Partner«, also die Mehrzweckschiffe »Chipol Baoan«, »Chipol Taian«, »Chipol Ruian« (ex »Norwind«). Dazu zählt auch ein auf Trip-Out-Basis: die »AAL Gladstone«, die in vier chinesischen und zwei koreanischen Häfen laden soll.
Zur Flotte gestoßen sind mittlerweile außerdem die »Chipol Yongan« und »Chipol Changan«, die aus der Flotte der ehemaligen deutschen Reederei Hermann Buss übernommen wurden. Vor dem Verkauf fuhren sie als »Rome Trader« und »Berlin Trader«. Die zehn Jahre alten 33.000-Tonner sollen die Fahrpläne bei Chipolbrok »verdichten« und bestehende Dienste optimieren.
Sale & Lease Back
Für die Reederei fahren die Neuzugänge als Charterschiffe, der Kauf basierte auf einem Sale- und Lease-Back-Vertrag, kontrolliert von der Zentrale in Schanghai. Managing Owner dieser beiden MPP-Schiffe ist die CISMC China-International-Ship-Management-Corporation. »Chipol Yongan« befindet sich derzeit im Indischen Ozean auf dem Weg zum Suezkanal, um verschiedene europäische Häfen anzulaufen, während die »Chipol Changan« im Pazifischen Ozean auf dem Weg zum Panamakanal unterwegs ist mit für US-Häfen bestimmter Ladung aus China und Korea.
Insgesamt besteht die Flotte von Chipolbrok gegenwärtig aus zehn eigenen Schiffen vom Typ »Orkan« mit einer Tragfähigkeit von jeweils 30.500 t und einer Krankapazität von bis zu 640 t. Hinzu kommen vier MPP-Schiffe vom Typ »Pacific« mit jeweils 31.673 tdw und Bordkranen bis 700 t sowie sechs Charterschiffe, wovon fünf für eine längere Dauer von uns beschäftigt werden. »Eine weitere Entwicklung unserer Flotte planen wir 2021«, so die Reederei weiter.