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Foto: Wolfhard Scheer
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»Schneller als nach der Finanzkrise von 2008«: Eine Umfrage unter Führungskräften im Bereich des internationalen Handels zeigt einen weit verbreiteten Optimismus, dass sich der Handel nach dem Coronavirus erholen wird.

[ds_preview] Die von DP World in Auftrag gegebene und von The Economist Intelligence Unit durchgeführte Studie ergab, dass 70 % der Unternehmen davon ausgehen, dass sich der Handel schneller auf das Niveau vor der Pandemie erholen wird als nach der Finanzkrise 2008, die zwei Jahre und zwei Monate dauerte. Fast ein Drittel glaubt, dass die Erholung doppelt so schnell sein wird und der Handel innerhalb eines Jahres wieder das Niveau von vor der Pandemie erreicht.

Die Daten zeigen auch, dass die Pandemie die Art und Weise, wie Unternehmen Geschäfte machen, nachhaltig verändert hat. 83 % der Führungskräfte gaben an, dass sie gerade dabei sind, ihre Lieferketten neu zu konfigurieren, indem sie ihre Lieferanten wechseln oder neue hinzufügen, andere Logistikanbieter nutzen und/oder ihre Produktions- oder Einkaufsstandorte ändern.

Umsätze trotz Pandemie gestiegen

In der Anfangsphase der Pandemie haben Produktionsausfälle und -unterbrechungen Schwachstellen offengelegt, wie z. B. die übermäßige Abhängigkeit von einzelnen Regionen und die mangelnde Transparenz bei den Ladungsbewegungen. Viele der wichtigsten Volkswirtschaften der Welt riegelten sich ab, der internationale Reiseverkehr war fast vollständig zum Erliegen gekommen und die Lieferketten für wichtige Güter wurden durch Nachfrage- und Angebotsschocks gestört.

Doch trotz den weitreichenden wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie gaben 42 % der Befragten an, dass die internationalen Umsätze ihres Unternehmens im ersten Halbjahr 2020 gestiegen sind. 19 % meldeten keine Veränderung gegenüber dem Vorjahr.

Nur 8 % der Unternehmen glauben, dass die Erholung auf das Niveau vor der Pandemie mehr als fünf Jahre dauern wird, und weniger als 2 % glauben, dass sich der Handel nie wieder erholen wird. Im Durchschnitt gaben die Unternehmen an, dass sie ab der ersten Hälfte des Jahres 2020 ein Drittel ihres Umsatzes für die Umgestaltung ihrer Lieferketten umwidmen werden. Ein Fünftel gab an, dass sie mehr als 50 % des Umsatzes im ersten Halbjahr ausgeben werden. 65 % der Befragten gaben an, dass der Umgestaltungsprozess innerhalb eines Jahres abgeschlossen sein wird – keine leichte Aufgabe angesichts der Komplexität, die mit der Umgestaltung von Lieferketten verbunden ist, die das Ergebnis jahrelanger Investitionen, des Aufbaus von Beziehungen, der Aus- und Weiterbildung sowie einer Vielzahl anderer Faktoren sind

»Vorteile werden sich in den kommenden Jahren auszahlen«

Sultan Ahmed Bin Sulayem, CEO und Chairman von DP World: »Krisenmomente haben in der Vergangenheit als starker Impuls für Innovationen gedient. Die Auswirkungen der Pandemie haben die Transformation der Lieferketten beschleunigt und eine schnelle Anpassung veranlasst, um die Widerstandsfähigkeit im internationalen Handel zu gewährleisten. Die globale Geschäftswelt hat sich der Herausforderung gestellt und starke und entschlossene Maßnahmen ergriffen, um die Lieferketten robuster und agiler zu machen – die Vorteile davon werden sich in den kommenden Jahren auszahlen.«

DP World ist ein globales Logistikunternehmen, das nach eigenen Angaben fast jeden zehnten Container weltweit durch sein gelegenes Netzwerk von Häfen und Seeterminals bewegt und auf sechs Kontinenten tätig ist.