Foto: Rostock Port
Print Friendly, PDF & Email

Im Überseehafen Rostock gingen im Jahr 2020 insgesamt 25,1 Mio. t Ladung über die Kaikanten. Der Schüttgutbereich konnte Verluste in anderen Segmenten weitgehend ausgleichen.

[ds_preview]Die Rostocker Umschlagzahlen entsprechen einem leichten Rückgang von 600.000 t bzw. 2 % im Vergleich zum Vorjahresergebnis. Rückgänge bei Fähr- und RoRo-, z.B. bei Papier, sowie Flüssiggütern wurden durch Umschlagsteigerungen von Schüttgütern großteils kompensiert. Mit 1,37 Mio. Passagieren auf den Fährlinien nach Nordeuropa konnte nur etwas mehr als die Hälfte der Vorjahresanzahl erreicht werden. Im Kreuzfahrthafen Warnemünde gab es coronabedingt nur einen Anlauf eines Passagierschiffes mit 200 Reisenden. Avisiert waren 207 Anläufe von Kreuzfahrtschiffen mit mehr als 600.000 Passagieren.

Insgesamt gab es im Überseehafen Rostock im vergangenen Jahr 7.573 Anläufe von Fähr- und RoRo-, Tank-, Fracht- und Kreuzfahrtschiffen. Davon entfielen 5.672 Anläufe auf Fähr- und RoRo-Schiffe.

Getreide dominiert Schüttgutumschlag

Der Schüttgutumschlag lag mit insgesamt 6,75 Mio. t um 14 % über dem Niveau des Vorjahres. Insbesondere der Export von Weizen verzeichnete einen Zuwachs von 1,7 auf 2,7 Mio. t. Einbußen gab es dagegen bei Kohle (minus 300.000 t) und Gips (minus 50.000 t). Der Umschlag von Düngemitteln (665.000 t) erreichte in etwa das Vorjahresniveau. Zuwächse gab es auch beim Umschlag von Zement (plus 40.000 t), Gerste (15.000 t) und Raps (plus 50.000 t) Mit einem Jahresergebnis von 3,7 Mio. t (+ 42 %) ist Getreide die dominierende Schüttgutart im Überseehafen.

Der Umschlag von Flüssiggütern lag mit 2,45 Mio. t etwa 560.000 t bzw. 19 % unter dem Vorjahresniveau. Die durch landseitige Pipeline-Probleme außerordentlich hohen Rohölimporte über See von knapp 1 Mio. t im ersten Halbjahr 2019 verzerren das eigentlich positive Umschlagergebnis bei den Flüssiggütern im Jahr 2020 jedoch etwas. Es wurden zum Beispiel mehr Rapsöl, Biodiesel, Heizöl und vor allem Rohbenzin (Naphtha) als im Jahr 2019 über die Kaikanten gepumpt.

Mit 620.000 t lag der Umschlag von wertschöpfungsintensiven Stückgütern stark über dem Vorjahresniveau (+ 9 %). Während die Verladung von Rohren und Windkraftanlagen zunahm und der Umschlag von Krananlagen auf Vorjahresniveau blieb, nahm die Umschlagmenge bei Blechen und Zink ab.

Rollende Ladung durchwachsen, Pkw-Verkehr eingebrochen

Bei der rollenden Ladung, den Fähr- und RoRo-Gütern, war das Ergebnis im Jahr 2020 rückläufig. Insgesamt nahm die Menge um 900.000 t auf 15,3 Mio. t (-6 %) ab. Der Anteil rollender Fracht am Gesamtumschlag des Überseehafens Rostock betrug damit im vergangenen Jahr 61 %. Die Zahl der auf den Fähr- und RoRo-Verbindungen von und nach Nordeuropa beförderten Lkw-Einheiten nahm nur leicht ab: von 379.812 im Jahr 2019 auf 367.927 im vergangenen Jahr. Das ist ein Minus von 3 %. Hingegen nahm die Anzahl umgeschlagener Trailer sogar zu: von 125.306 auf 126.183 im zurückliegenden Jahr.

Ein coronabedingt sehr starker Rückgang von 41 % auf 327.000 war bei der Anzahl der beförderten Pkw und Wohnmobile zu verzeichnen.

Die Trajektion von Eisenbahnwaggons von und nach Trelleborg stieg erfreulicherweise weiter an: von 18.388 auf 19.205 Einheiten (+4 %). Der Überseehafen Rostock ist ein bedeutender Eisenbahnhafen an der deutschen Ostseeküste. Der Modal-Split-Anteil der Bahn am Hafenhinterlandverkehr beträgt rund 20 %.

Kombinierter Verkehr legt 7 % zu

Der Umschlag intermodaler Ladeeinheiten im Kombinierten Ladungsverkehr (KV) im Überseehafen Rostock stieg im Jahr 2020 auf 94.800 Einheiten (+7 %).

Im Jahr 2020 wurden 625.000 t Papier und Zellulose im Überseehafen umgeschlagen und damit 110.000 t weniger als im Vorjahr.

Das Investitionsvolumen in die Infrastruktur des Überseehafens betrug im vergangenen Jahr rund 25 Mio. €. Nach Auskunft des Rostocker Hafen- und Seemannsamtes wurden in den anderen Rostocker Häfen wie dem Fracht- und Fischereihafen sowie Chemiehafen im Jahr 2020 weitere 1,6 Mio. t Güter umgeschlagen. Damit gingen in Rostock im vergangenen Jahr insgesamt 26,7 Mio. t über die Kaikanten.