Der schwedische Haupthafen Göteborg will seine Infrastruktur für die Nutzung von Landstrom ausbauen. Es laufen bereits Tests.
[ds_preview]Bereits seit einiger Zeit arbeitet die Hafenbehörde daran, Reeder zur Nutzung von Landstrom während der Liegezeiten ihrer Schiffe zu bewegen. Aktuell wird das System an einem weiteren Kai getestet, »was bedeutet, dass innerhalb weniger Wochen noch mehr Schiffe an Landstrom angeschlossen werden können. Es besteht das Potenzial, die Kohlenstoffemissionen um 650 t pro Jahr zu reduzieren«, teilten die Schweden heute mit.
An der den Angaben zufolge »verkehrsreichsten« Umschlaganlage des Hafens – Kai 712 am RoRo-Terminal – werden derzeit die letzten Tests der Landstromanlage durchgeführt. Weil eine Anlage an Land nicht ausreicht, sondern auch die Schiffe entsprechend ausgerüstet sein müssen, sind Häfen generell auf die Mitarbeit von Reedereien angewiesen. Göteborg verweist heute auf die RoRo- und RoPax-Reederei DFDS, die in solche Bordanlagen investiert, die »Flandria Seaways« soll das erste Schiff sein, das an die neue Anlage angeschlossen wird.
»Ein wachsender Anteil unserer Schiffe wird für den Anschluss an Landstrom umgerüstet, und es wird für Häfen immer wichtiger, eine Landstromoption anzubieten. Der Göteborger Hafen ist seit langem Vorreiter in diesem Bereich, und DFDS steht dem aktuellen Ausbau positiv gegenüber«, sagte Poul Woodall, Senior Advisor Climate & Environment bei DFDS.
Tanker am Netz?
Das nächste Landstromprojekt im Hafen wurde im vergangenen Jahr initiiert. Im Fokus steht dabei der sogenannte Energy Port, Schwedens wichtigster Knotenpunkt für Transprte von Öl und Gas. »Das Projekt ist einzigartig, da der Göteborger Hafen in diesem Fall der erste Hafen der Welt wäre, der über eine Landstromanlage für Tanker in einem Gefahrenbereich verfügt«, betont die Behörde.
Die Planung und Umsetzung soll im Laufe des Jahres 2021 erfolgen, die Inbetriebnahme ist für 2022 vorgesehen. Man hoffe, das Konzept auf andere Häfen ausweiten zu können und den Grundstein für einen Standard für Landstrom in Gefahrenbereichen zu legen.