Europas größter Seehafen Rotterdam verzeichnet eine deutliche Steigerung von Bunkeraktivitäten – nicht nur, aber auch LNG.

[ds_preview]Die Hafenbehörde des niederländischen Hubs meldete jetzt die Bunker-Bilanz für das vergangene Jahr. Den Angaben zufolge wurden mehr als 9,6 Mio. m³ Kraftstoff an Schiffe geliefert. Das bedeutet eine Steigerung um rund 6%.

Knapp 30.000 Anläufe

»Der Rotterdamer Hafen ist der bei weitem größte Bunkerhafen Europas. Das Bunkern ist eine der wichtigsten maritimen Dienstleistungen/Services für die beinahe 30.000 Seeschiffe, die unseren Hafen jedes Jahr anlaufen«. heißt es seitens der Behörde. Die Steigerung bei den Mengen wurde unter anderem durch die zusätzliche Nachfrage von Containerschiffen verursacht.

Als Begründung werden höhere durchschnittliche Reisegeschwindigkeiten – die wiederum aus Verzögerungen in den Liniendiensten und höheren Auslastungsgraden resultieren – genannt, die einen zusätzlichen Bunkerbedarf erforderlich gemacht hätten.

Hauptsächlich Schweröl

Mit 7,5 Mio. m³ ist Schweröl die führende Produktart bei den Lieferungen. Durch die Einführung der Obergrenze für den Schwefelgehalt (»IMO 2020«) bestehen inzwischen 55 % des gelieferten Schweröls aus niedrigschwefeligem Kraftstoff (»VLSFO,  very low sulphur fuel oil) mit einem Schwefelprozentsatz von höchstens 0,5 %. Die Lieferung von Destillaten, also MGO und MDO) beliefen sich im vergangenen Jahr auf knapp 1,9 Mio. m³.

Große LNG-Steigerung

Den größten Sprung machte der Vertrieb von LNG als Kraftstoff – wenn auch noch auf vergleichsweise geringem Niveau. Flüssiggas kommt auf gut 0,2 Mio. m³, was laut den Niederländern eine Steigerung von 170 % im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Die ersten neuen 23.000-TEU-Einheiten der Reederei CMA CGM wurden in Betrieb genommen und bunkern in Rotterdam. Im vergangenen Jahr haben außerdem Kreuzfahrtschiffe damit begonnen, in Rotterdam LNG (Flüssiggas) zu bunkern.

»Aufgrund sich wöchentlich wiederholender Operationen ist das Bunkern von LNG im Hafen inzwischen ein gewohntes Bild geworden. Ungefähr zehn LNG-Bunkerschiffe verfügen über eine Genehmigung, in Rotterdam LNG (Flüssiggas) bunkern zu dürfen«, heißt es.

24 Bunker-Genehmigungen

Rotterdam wolle nicht nur ein großer, sondern vor allem ein sehr zuverlässiger Bunkerhafen sein. Daher führe der Hafenbetrieb, unter anderem auf Initiative des Bunkermarktes sowie im Namen der Stadt Rotterdam, zum 1. Februar die sogenannte »Transportunternehmer-Bunkergenehmigung« ein. Inzwischen wurden Unternehmen, die gemeinsam 143 Bunkerschiffe vertreten, 24 Genehmigungen erteilt.