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Auf Biogas als Kraftstoff setzen sie zum Teil schon, jetzt beteiligen sich die Shortsea-Reedereien ESL und Meriaura auch an einem großen Projekt für e-Fuels beziehungsweise synthetische Kraftstoffe. 

[ds_preview]In Finnland hat sich eine hochrangig besetzte Gruppe von Unternehmen zusammengefunden, die jetzt eine finanzielle Förderung von 3,3 Mio. € durch den finnischen Staat bekommt. Partner sind neben den Konzernen Neste und VTT als Koordinatoren auch die Reedereien ESL – der Carrier setzt für seine Flotte bereits auf Biogas als Krafttoff – und Meriaura.

ESL-Shipping-Viikki-mit-Biogas
Foto: ESL Shipping

Weitere Partner sind ABB, Ineratec, AW-Energy, Helen, Carbon ReUse Finland, Kleener Power Solutions und Agco Power. Das Konsortium umfasse »alle Parteien in der Wertschöpfungskette von der Sequestrierung der Gase über die Strom- und Kraftstoffproduktion, die Logistik sowie die Nutzer der Kraftstoffe im Off-Road- und Seeverkehr«, heißt es heute in einer Erklärung.

Ziel des Projekts ist die Kommerzialisierung der Produktion von Elektrokraftstoff (E-Fuel) – auch bekannt als Power-to-X – unter Verwendung von nachhaltigem Strom und abgeschiedenem Kohlendioxid. Insgesamt werden 6 Mio. € in die Entwicklung der Produktion von Kraftstoffen in Finnland investiert.

»Finnland hat eine gute Chance, eine starke Position auf dem Power to X-Markt zu etablieren. Wir haben alle Möglichkeiten, starke Wertschöpfungsketten auf einem Fundament von tiefem technologischem Know-how zu schaffen. Dazu müssen wir kooperative Netzwerke zwischen Technologieunternehmen, Großunternehmen und Forschungsinstituten schaffen.«

Convion-Chef Erkko Fontell

Der Markt für synthetische Kraftstoffe, der im Zuge der akuten Notwendigkeit der Emissionsreduzierung entstanden ist, soll bis 2030 allein in Europa auf Millionen von Tonnen anwachsen, meinen die Beteiligten. Der Markt für die Elektrolyse-Technologie, die ein Schlüssel zur Herstellung synthetischer Kraftstoffe ist, werde in den kommenden fünf Jahren voraussichtlich um mehr als das 20-fache wachsen.

Das zweijährige Forschungsprojekt zielt auf die Entwicklung der Integration von Wasserstofferzeugung ab, »um der finnischen Technologie auf dem wachsenden Weltmarkt für synthetische Kraftstoffe zum Durchbruch zu verhelfen.« Angestrebt wird eine Effizienzverbesserung um 10-15 Prozentpunkte im Vergleich zu aktuellen Technologien bei der Herstellung von E-Fuels.

»In diesem Programm entwickeln wir neue, global skalierbare Lösungen, um den Einsatz von Rohöl bei der Herstellung von Transportkraftstoffen und Chemikalien zu reduzieren. Die Kommerzialisierung dieser Technologien erfordert langfristige Forschung sowie die Schaffung neuer Wertschöpfungsketten gemeinsam mit Partnern«, sagt Outi Ervasti, Vice President, Renewable Hydrogen and PtX bei Neste.