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Angesichts steigender Containerverluste auf See schlagen die deutschen Transportversicherer Alarm.

[ds_preview]Auf Empfehlung seiner Arbeitsgruppe Schadenverhütung Transport fordert der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) strukturelle Nachbesserungen an Containerschiffen wie den Einbau von Rollschwingungstanks zur Dämpfung der Rückrollbewegungen in schwerer See. Außerdem müssten die Ladungssicherungssysteme nachgebessert und an die immer höheren Containerstapel an Bord angepasst werden. Als kurzfristige Maßnahme schlägt der GDV vor, die Decksladung an Bord zu reduzieren.

Dem Verband zufolge gingen allein seit November über 3.000 Container bei Pazifik-Querungen über Bord. »Ein Verlust von mehreren Tausend Containern in wenigen Monaten ist schon aufgrund der drohenden Umweltschäden nicht hinnehmbar«, stellt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen klar. Der finanzielle Schaden durch die Vorfälle seit November belaufe sich auf über 150 Mio. €.

Außerdem sind die Versicherer besorgt, dass es nicht bei Ladungsverlusten bleibt, sondern auch zu Totalverlusten kommt, wenn sich Decksladung einseitig losreißt und das Schiff in Schieflage bringt.

Der GDV plant jetzt auf internationaler Ebene einen Vorstoß und will erreichen, dass der Dachverband der Klassifikationsgesellschaften (IACS) die Bestimmungen für Bau und Ausstattung von Containerschiffen nachschärft. Dazu benötigt er die Unterstützung des Weltverbandes der Transportversicherer – der International Union of Marine Insurance (IUMI). Die AG Schadenverhütung Transport beim GDV will in den kommenden Monaten einen Bericht veröffentlichen und bei der IUMI einbringen.

Neben der Brandsicherheit gerät die Ladungssicherung in der Containerschifffahrt immer stärker in die Kritik. Die Risiken bei Containerschiffen werden zunehmend höher eingeschätzt als bei anderen Schiffstypen. So sahen sich die P&I Clubs bereits gezwungen, die Rückversicherungszuschläge für Containerschiffe massiv anzuheben. (mph)