Der finnische Technologiekonzern Wärtsilä verkauft erneut eine deutsche Tochterfirma, die vor Jahren im Zuge der L-3-Übernahme zum Unternehmen gestoßen war: Euroatlas aus Bremen gehört künftig einem schwedischen Investor.
[ds_preview]Die Investmentgesellschaft übernimmt 100% der Anteile an der Euroatlas GmbH, wie Wärtsilä bestätigte. Über den Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht.
Euroatas mit Sitz in Bremen ist im Markt der »High Performance Power Conversion« aktiv, sowohl an Land als auch in der Luft- und vor allem der Marine-Schifffahrt. Zur Referenzliste gehören nach Angaben des Unternehmens unter anderem Fregatten der Klassen MEKO 200 und F125, alle deutschen U-Boot-Klassen, schwedische U-Boote sowie Korvetten der Visby-Klassen. Es war durch die Übernahme von L-3 Communications MSI im Jahr 2015 Teil von Wärtsilä geworden und beschäftigt 79 Mitarbeiter.
Für die Finnen ist es eine weitere Bereinigung des »deutschen Portfolios«. In der jüngeren Vergangenheit waren mehrere deutsche Tochterfirmen verkauft worden, darunter Funa aus Emden, Jovyatlas und Elac Nautik aus Kiel. Alle waren durch die L-3-Übernahme ins Portfolio gekommen.
Begrenzte Synergien
Tamara de Gruyter, Präsidentin von Wärtsilä Marine Systems und Head of Portfolio Business, sagte: »Wir freuen uns sehr, dass wir eine Vereinbarung über den Verkauf des Euroatlas-Geschäfts an Mimir getroffen haben. Da das Geschäft nur begrenzte synergetische Verbindungen zu Wärtsilä hat, glauben wir, dass das Unternehmen unter dem neuen Eigentümer die Möglichkeit bekommt, seinen Geschäftserfolg unabhängig weiter voranzutreiben.«
»Überzeugendes Wachstumspotenzial«
Jeff Bork, Managing Partner Operations von Mimir, betonte, dass Euroatlas-Geschäft biete ein »überzeugendes Wachstumspotenzial«. »Wir werden uns darauf konzentrieren, Euroatlas zu skalieren«, so Bork weiter.
Vorbehaltlich der üblichen Genehmigungen durch Aufsichts- und Wettbewerbsbehörden soll der Abschluss der Transaktion im dritten Quartal dieses Jahres erfolgen.
Euroatlas-Geschäftsführer Sven Soetebier ergänzte: »Mimir ist spezialisiert auf die Übernahme von nicht zum Kerngeschäft gehörenden Geschäftseinheiten größerer Unternehmen. Ihr langfristiger Fokus auf die operative Wertschöpfung bietet einen soliden Rahmen, um nachhaltiges und profitables Wachstum aktiv zu unterstützen. Mimir wird uns strategisch, finanziell und operativ unterstützen, so dass wir Wachstum und Expansion weiter vorantreiben können.«