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Nach einer langen Hängepartie hat die Reederei TT-Line nun doch zwei neue Fähren – die ursprünglich mal bei der FSG-Werft in Flensburg gebaut werden sollten – bei Rauma Constructions (RMC) in Finnland bestellt.

[ds_preview]Die Werft und die tasmanische Reederei gaben jetzt die Vertragsunterzeichnung bekannt. Gebaut werden zwei RoPax-Fähren für Autos und Passagiere. Für die Finnen ein wichtiges Geschäft: Das Projekt werde die Anzahl der von RMC zu bauenden Schiffe auf acht erhöhen. Der Auftragsbestand des Unternehmens erhöht sich auf rund 1,6 Mrd. €. Baustart ist im Frühjahr 2022, teilte die Werft mit.

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© Rauma Marine Constructions

Die Neubauten haben bereits eine etwas längere Geschichte. Ursprünglich waren sie bei der Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG) bestellt, aufgrund der dortigen Finanz- und Ablieferungsprobleme aber wieder storniert worden. Die Australier entschieden sich für RMC. Allerdings musste man von einer unterzeichneten Absichtserklärung im vergangenen Sommer aufgrund der Coronavirus-Pandemie zurücktreten. Die Verhandlungen wurden schließlich im März dieses Jahres wieder aufgenommen, initiiert von der tasmanischen Regierung.

Jyrki Heinimaa, CEO von Rauma Marine Constructions, zeigte sich zufrieden damit, wie die beiden Parteien die Vereinbarung trotz einer weltweit sehr schwierigen Situation erreicht haben: »Wir sind sehr dankbar für das Vertrauen, das uns die TT-Line entgegengebracht haben. Diese Vereinbarung bedeutet, dass unser Kunde daran glaubt, dass wir eine Weltklasse-Lösung anbieten können, die perfekt für sein Geschäft ist, selbst unter schwierigen Betriebsbedingungen.«

Das erste Schiff soll Ende 2023 und das zweite Ende 2024 an TT-Line abgeliefert werden. Nach der Fertigstellung sollen sie auf der Strecke Geelong-Devonport zwischen dem australischen Festland und dem Inselstaat Tasmanien eingesetzt werden. Die Fähren bieten Platz für 1.800 Passagiere. Sie ersetzen die »Spirit of Tasmania I« und »Spirit of Tasmania II«, die beide 1998 in Finnland gebaut wurden.

Umsatz verfünffacht

RMC hat nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr trotz der Pandemie den Umsatz von 38,1 Mio. € auf 220,1 Mio. € verfünffachen können. Das Betriebsergebnis hingegen stieg von 1,9 Mio. € auf 6,7 Mio. €.

Neben den Schiffen von TT-Line arbeitet RMC derzeit an Auto- und Passagierfähren für die finnische Reederei Wasaline und die estnische Reederei Tallink sowie an vier Mehrzweck-Korvetten für die finnischen Verteidigungskräfte. Nach den Herausforderungen durch die Coronavirus-Pandemie zu Beginn des Jahres ist die Produktion inzwischen wieder normal ausgelastet, heißt es. Das Unternehmen hatte die Produktion im Februar für eine Weile stillgelegt, nachdem eine Häufung von Coronavirus-Infektionen bei den Arbeitern  festgestellt worden war.