Grünes Licht von den Kartellbehörden: Jumbo Shipping und SAL Heavy Lift gründen mit 30 Schiffen einen Marktführer in der Projekt- und Breakbulk-Schifffahrt.

Durch die Zusammenlegung[ds_preview] ihrer Flotten und aller kommerziellen Aktivitäten schafft die niederländisch-deutsche Allianz ein neues Schwergewicht Heavylift-Sektor. Beide Partner legen Teile ihrer Flotten, das Engineering und auch die kommerziellen Aktivitäten zusammen. Die neue Allianz verspricht sich davon mehr Effizienz in den logistischen Abläufen und eine bessere Marktmacht.

30 Schiffe in der Flotte

Das neue Joint Venture verfügt über 30 Schiffe für Projekt- und Heavylift-Ladung mit  Hebekapazitäten von bis zu 3.000 t und stellt künftig die größte Flotte im Bereich 800+ t. Sie soll für weltweit für Breakbulk-als auch für Spezialtransporte sowohl im Spotmarkt als auch in Semi-Liniendiensten eingesetzt werden. Beide Reedereien bleiben allerdings auch künftig als eigenständige Marken erhalten.

»Diese strategische Zusammenarbeit kombiniert ausgeklügelte Transportlösungen mit einer bedeutenden Flotte von Schwergutschiffen. Durch die Kombination unserer Ressourcen können wir jetzt Dienstleistungen anbieten, die buchstäblich jeden anderen Schwergutservice auf dem Markt übertreffen«, sagt Martin Harren, Geschäftsführer von SAL und der Harren & Partner Gruppe. Den Angaben zufolge ergänzen sich beide Joint-Venture-Partner ideal, sowohl in Bezug auf die Flotte als auch auf das Personal an Land.

Nach Intermarine jetzt der nächste Schritt

Harren & Partner (Bremen) hatte im Sommer 2017 die 1980 als Schifffahrtskontor Altes Land (SAL) gegründete Hamburger Reederei von der japanischen K Line übernommen. Erst im Oktober vergangenen Jahres war dann über SAL die Übernahme von Intermarine erfolgt, nachdem der auf US-Verkehre spezialisierte US-Carriers kurz zuvor wieder die Selbständigkeit (von Zeamarine) erlangt hatte.

Für Jumbo ist es nicht der erste Versuch einer Kooperation mit einem deutschen Unternehmen. So war man vor einigen Jahren beispielsweise eine »Project Alliance« mit dem MPP-Marktführer BBC aus Leer eingegangen – verbunden mit der Hoffnung, mit den sich ergänzenden Flotten neue und größere Kontrakte an Land zu ziehen. In der Praxis wurden die Ziele dem Vernehmen nach allerdings nicht erreicht.

Die SAL-Flottenliste weist aktuell 25 MPP-, Heavylift- und Super-Heavylift-Einheiten mit Krankapazitäten von 550 t bis 2.000 t (kombiniert) sowie zwei Dockschiffe aus. Zuletzt waren drei sogenannte P-Schiffe mit jeweils 19.100 t Tragfähigkeit aus dem Bestand der Reederei Winter gekauft worden. Zudem war im Januar mit dem Kauf des Hubschiffs »Wind Lift I« SAL Renewables gegründet worden.

Die niederländische Reederei Jumbo, gegründet 1969, ist sowohl im Heavylift-Bereich als auch im Offshore-Sektor (Öl & Gas, Wind) aktiv. Zur Flotte zählen 13 Schiffe mit kombinierten Krankapazitäten von 650 t bis 3.000 t.

Bulker Bündnis und Offshore-Windkraft

Harren & Partner war in jüngster Vergangenheit überaus aktiv. Neben der Übernahme von Intermarine war die Bremer Reedereigruppe ein Bulker-Bündnis mit der Bremer Bereederungsgesellschaft (BBG) eingegangen und hatte mit SAL Renewables eine neue Sparte für die Offshore.Windkraft-Industrie gegründet.