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Die belgische Reederei Euronav investiert in die Modernisierung ihrer Tanker-Flotte und setzt mit hochrangigen Partnern ein Projekt für Dual-Fuel-Antriebe mit Ammoniak oder LNG auf.[ds_preview]

Euronav gab heute ein »gemeinsames Entwicklungsprogramm« (Joint Development Program, JDP) mit dem koranischen Schiffbaukonzern Hyundai Heavy Industries (HHI) und den Klassifikationsgesellschaften Lloyd’s Register und DNV bekannt. Es soll die Entwicklung von mit Ammoniak (NH3) betriebenen VLCC- und Suezmax-Schiffen beschleunigen. Das JDP ist zunächst auf drei Jahre angelegt.

Euronav, Huge de Stoop, Paddy Rodgers
Hugo de Stoop (Foto: Euronav)

Reederei-CEO Hugo de Stoop sagte: »Die Schifffahrt tritt in eine Ära rasanter technologischer Entwicklungen und zunehmender Umweltanforderungen ein, die ein starkes Verantwortungsbewusstsein erfordern. Die Zusammenarbeit mit wichtigen Partnern für den sicheren Transport und die Kommerzialisierung neuer Technologien wird entscheidend dazu beitragen, Vorteile für die gesamte Schifffahrtsindustrie zu erzielen.«

Neue Suezmaxe und VLCC

Für Euronav ist die Initiative Teil einer Flottenmodernisierung. Seit Anfang des Jahres hat die Reederei eigenen Angaben zufolge »erheblich in ihre Flotte investiert«. So wurden zwei Suezmax-Schiffe durch den Weiterverkauf von Verträgen erworben und ein Neubau-Auftrag übernommen, nachdem der ursprüngliche Besteller »nicht in der Lage war, die Verträge für den Bau von zwei VLCCs zu erfüllen«.

Zudem bestätigte Euronav heute, dass neue Verträge für den Bau von drei Suezmax-Tankern abgeschlossen wurden. Darüber hinaus wurde die Option für den Bau eines dritten VLCC gezogen. »Alle diese Neubauten werden zeitlich gestaffelt ausgeliefert, so dass alle Beteiligten konkrete Fortschritte bei der Entwicklung von Ammoniak-Tankern machen können«, heißt es.

Ammoniak oder LNG?

Die Schiffe sollen verbesserte Möglichkeiten für den Umbau mit Dual-Fuel-Ammoniak-Antrieben bekommen, teilte Euronav ohne Nennung weiterer Details mit. Allerdings will man sich offenbar mehrere Optionen offen halten. So soll auch die Möglichkeit erhalten bleiben, die Tanker in Dual-Fuel-LNG-Schiffe umzubauen, Qwenn dies wirtschaftlich sinnvoller wäre«.

Die drei Suezmaxe wurden für einen Gesamtpreis von 199,2 Mio. $ in Auftrag gegeben. Sie sollen im dritten Quartal 2023 und im ersten Quartal 2024 abgeliefert werden. Man werde »die Finanzierung dieser Akquisition mit vorhandener Liquidität und Asset-Backed-Debt-Kapazität« strukturieren, so die Mitteilung.

Das gemeinsame Programm mit Hyundai, LR und DNV stelle sicher, dass Euronav einen gewissen Zugriff auf Neubau-Tonnage sichere aber mit den Partnern die Flexibilität behält, »zukünftige Spezifikationen für eine neue Generation von Rohöltankern zu konstruieren«. Da die Schiffbaukapazitäten für den Bau von großen Rohöltankern bis mindestens 2025 begrenzt sein dürften, glaube man, »dass dies dem Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen wird«.