Gorch Fock, Lürssen
Die »Gorch Fock« startet zur Testfahrt (© Scheer)
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Beim ersten Versuch klemmte noch ein Ventil. Nun startet die »Gorch Fock« zu einer weiteren Probefahrt.[ds_preview]

Bei ihrer ersten Ausfahrt nach mehr als sechsjähriger Sanierung musste das Segelschulschiff »Gorch Fock« Anfang September wegen einer technischen Panne Schlepperhilfe in Anspruch nehmen. Schuld war ein defektes Ventil. Statt alle Systeme auf der Nordsee zu erproben, ging es direkt in den Marine-Hafen nach Wilhelmshaven.

Heute mittag geht es erneut hinaus. Das defekte Frischwasserventil am Motor des Dreimasters sei repariert worden, teilte die Lürssen Werft mit. Dies sei in der vergangenen Woche im Rahmen der regulären Endausrüstung erfolgt. Auch ein Krängungsversuch und die Prüfung der Funk- und Navigationsanlage konnte erfolgreich abgeschlossen werden.

Die Werftprobefahrt sollte dazu dienen, die Technik und das notwendige Zusammenspiel einzelner Bordkomponenten unter realen Bedingungen zu testen, Fehlerursachen zu lokalisieren und notfalls zu beheben. Eigentlich waren die Probefahrten bereits für Ende März anberaumt. Grund für die fünfmonatige Verzögerung waren nach Werftangaben Personalausfälle und Lieferverzögerungen durch die Corona-Pandemie.

Geplant ist die Rückkehr am Mittwoch. Am 30. September soll die Bundeswehr den Dreimaster offiziell zurückerhalten.

Das Bremer Familienunternehmen Lürssen hatte die Instandsetzung des Schulschiffes nach der Insolvenz der Elsflether Werft im Oktober 2019 übernommen und die Bark zunächst nach Berne verholt. Im Frühjahr dieses Jahres wurde das Schiff erfolgreich zu Wasser gelassen und mithilfe von Schleppern zur weiteren Ausrüstung nach Lemwerder geschleppt. Dort hatte die »Gorch Fock« neue Masten und Rahen, ein komplett neues Rohrsystem, eine neue Isolierung und einen neuen Innen- und Außenanstrich erhalten. Außerdem waren die Antriebsanlage und die Generatoren instand gesetzt und die Inneneinrichtung zum größten Teil erneuert worden.