Weniger Ladung, aber deutlich mehr Gewinn: Die Reederei Wallenius Wilhelmsen ha das dritte Quartal mit einem Rekordergebnis abgeschlossen. Das hat auch mit dem Breakbulk-Markt zu tun.[ds_preview]
Das EBITDA lag bei 223 Mio. $, wie der Car Carrer jetzt mitteilte. »Wir demonstrieren damit unsere operative Flexibilität und unsere Fähigkeit, Ladungen mit höheren Margen zu sichern«, sagte Torbjørn Wist, Finanzchef und seit der kurzfristigen Demission von Craig Jasienski auch vorübergehender CEO. Im Vorjahr waren es noch 152 Mio. $.
Es ist den Angaben zufolge das höchste Quartals-EBITDA seit dem letzten Zusammenschluss von Wallenius Wilhelmsen und Wallenius Lines im Jahr 2017. Der Umsatz legte von 697 auf 990 Mio. $ zu, der Nettogewinn von 4 auf 65 Mio. $.
Angesichts der noch immer starken Störungen in den weltweiten Lieferketten und vor allem der für die Auto-Industrie bedeutenden Engpässen bei Halbleiterchips musste die Reederei mit einem Rückgang der Ladungsvolumen von 9% umgehen. Allerdings habe die »starke Raten- und Rentabilitätsentwicklung im Segment Schifffahrt die niedrigeren Volumina in allen Segmenten in diesem Quartal« überwogen.
Auch das Ladungsmix von Fahrzeugen und immer mehr Breakbulk- und Heavylift-Ladungen trug zu einer höheren Flexibilität bei. Der Breakbulk-Markt hatte in den vergangenen Monaten enorme Wachstumsschübe erlebt, davon profitierte nun auch WWL, wo der Anteil von High- und Heavy-Ladungen von 32 auf 33,5% zunahm. »Die Verbesserung des Ladungsmixes setzt sich aufgrund der starken Nachfrage nach Landwirtschafts-, Bergbau- und Baumaschinen sowie des soliden Break Bulk-Geschäfts der Gruppe fort und wird zusätzlich durch Spillover-Nachfrage aus dem Containermarkt beeinflusst«, heißt es im Bilanzbericht.
Neubau »Nabucco« in Dienst gestellt
Der Breakbulk-Trend hatte sich bereits zu Jahresbeginn angedeutet. Dass Unternehmen mit Autofrachtern – wie neben Wallenius Wilhelmsen beispielsweise auch Höegh Autoliners – auch zunehmend im Breakbulk- und Projektladungsmarkt aktiv sind, ist nicht neu. Das Ausmaß des Engagements hat in den vergangenen Jahren allerdings zugenommen.
Die Verantwortlichen erwarten zwar auch für die kommenden Monate Volatilität und Ungleichgewichte auf dem Markt. Allerdings wollen Wist & Co. fortfahren, die aufgelegten Schiffe zu reaktivieren. Zudem wird mit der »Nabucco« der letzte Neubau der HERO-Serie in die Fahrpläne integriert. Das Schiff war erst kürzlich abgeliefert worden. Die Angebot-Nachfrage-Situation in der Flotte sei weiterhin günstig. Wallenius Wilhelmsen selbst betreibt aktuell eine Flotte von 129 Schiffen.