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Das Großcontainerschiff »Mumbai Maersk« ist in der Ansteuerung auf die Wesermündung auf Grund gelaufen. Mittlerweile konnte der Havarist freigeschleppt werden.[ds_preview]

Dieser Beitrag wird laufend aktualisiert, sobald sich die Lage verändert.

Wie das Havariekommando mitteilte, lief das 13.500-TEU-Schiff der dänischen Reederei Maersk in der Nacht des 2. Februar gegen 23:05 Uhr auf Grund. Die Havarie ereignete sich demnach bei der Ansteuerung in die Wesermündung. Der Frachter war rund sechs Kilometer vor der Insel Wangerooge neben der Fahrrinne auf Grund gelaufen.

Das Schiff war auf dem Weg von Rotterdam nach Bremerhaven. Das Havariekommando hat nach Ersuchen der Verkehrszentrale Bremerhaven die Gesamteinsatzleitung übernommen.

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© Havariekommando

Die Mehrzweckschiffe »Neuwerk« und »Mellum« sowie weitere fünf Schlepper wurden an die Unfallstelle beordert. Ein Towing Assistance Team ging zur Unterstützung an Bord des Maersk-Frachters. Ein erster Versuch in den frühen Morgenstunden das Schiff ins tiefere Fahrwasser zu schleppen, war den Angaben zufolge erfolglos.

Update 4: 

Nach dem erfolgreichen Freischleppen kann das Containerschiff »Mumbai Maersk«  seine Fahrt nach Bremerhaven unter Schlepperbegleitung selbständig fortsetzen. 
In Zusammenarbeit mit der Bergungsfirma, der Reederei und acht Schleppern war ein zweiter Schleppversuch unter Leitung des Havariekommandos in den frühen Morgenstunden gegen 1 Uhr erfolgreich. Das Schiff soll nach Auskunft der Verkehrszentrale Bremerhaven mit auflaufendem Wasser in den Nachmittagsstunden gegen 14 Uhr am Bestimmungshafen erwartet. Das Havariekommando hat die Gesamteinsatzleitung beendet.

Update 3:

Die vom Havariekommando mit der Bergungsfirma und der Reederei durchgeführten Maßnahmen waren mittlerweile erfolgreich. Die »Mumbai Maersk« konnte bei dem zweiten Versuch frei geschleppt werden, teilte die Behörde mit. Angaben zu den möglichen Ursachen der Havarie wurden bislang weiterhin nicht gemacht. Dem Vernehmen nach könnte es sich um einen Ruderschaden handeln.

Bei dem Schleppversuch waren der Offshore-Schlepper »Union Sovereign« (178 t Pfahlzug) das Mehrzweckschiff »Neuwerk« (113 t Pfahlzug) sowie sechs Assistenzschlepper beteiligt. »Zum nächstmöglichen Zeitpunkt« soll das Großcontainerschiff in den Bestimmungshafen Bremerhaven gebracht werden.

Update 2:

Die Vorbereitungen für das Freischleppen laufen. Das Nachthochwasser wird einen halben Meter über Normal erwartet. Das Peilschiff »Zenith« hat die Wassertiefen rund um den Havaristen aufgenommen.

Die von der Reederei beauftragte Bergungsfirma entsendet zusätzlich zwei Spezialbergungsschlepper zur Unfallstelle. Hierzu sind die beiden Offshore Schlepper »Union Sovereign« (178 t Pfahlzug) und »Union Manta« (205 t Pfahlzug) auf dem Weg zum Havaristen. Die »Union Sovereign« wird am Nachmittag eintreffen, die »Union Manta« gegen Mitternacht. Unterstützt werden die beiden Schlepper von weiteren Assistenzschleppern.

Die Bergungsfirma hat bereits Fachleute auf dem Havaristen abgesetzt, um den Freischleppversuch für die Nacht vorzubereiten. Der On Scene Coordinator des Havariekommandos ist auf dem Mehrzweckschiff »Neuwerk« vor Ort. Das Towing Assistance Team des Havariekommando befindet sich weiterhin auf der »Neuwerk« und steht zur Unterstützung der Bergungsarbeiten zur Verfügung.

Über weitere Details oder etwaige Schäden am Schiff oder der Umwelt ist bislang nichts bekannt. Robby Renner, neuer Leiter des Havariekommandos, hatte erst unlängst exklusiv im HANSA PODCAST auf die aus seiner Sicht steigenden Risiken in der Nordsee hingewiesen, die unter anderem – aber nicht nur – mit der Entwicklung der Schiffsgrößen zusammenhängen. Hören Sie hier (Folge 38) Renners Ansichten und Einblicke in die Arbeit des Havariekommandos.

Renner Havariekommando Podcast

Update:

Nachdem der erste Schleppversuch aufgrund des ablaufenden Wassers abgebrochen werden musste, werden derzeit die Planungen für einen weiteren Schleppversuch intensiviert und Planungsdetails ausgearbeitet. Ein Peilschiff wurde bereits an die die Unfallstelle geordert, um aktuelle Informationen zu den Wassertiefen zu erhalten. Ein »On Scene Coordinator« (OSC) vom Havariekommando ist vor Ort und koordiniert die geplanten Maßnahmen.

Der Reeder hat den Angaben des Havariekommandos zufolge zwischenzeitlich mit einem Bergungsunternehmen einen Vertrag abgeschlossen. Sobald alle Vorbereitungen abgeschlossen und leistungsstarke Schlepper vor Ort sind, soll »bei optimalen Wasserständen« ein weiterer Bergungsversuch gestartet werden.