Andi Case, Clarksons
Clarksons-CEO Andi Case
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Der führende Schiffsmakler Clarksons fährt den höchsten Gewinn seiner Firmengeschichte ein und hebt die Dividende weiter an.[ds_preview]

Der Höhenflug der Frachtraten und Schiffswerte sowie die Erholung im Investment-Banking für Reedereien haben dem britischen Maklerunternehmen Clarksons ein Rekordergebnis beschert. Für 2021 meldet die Firma einen bereinigten Gewinn vor Steuern von 69,4 Mio. GBP – eine Steigerung um 55% gegenüber dem Vorjahr. Der Umsatz verbesserte sich um rund ein Viertel auf 443,3 Mio. GBP.

Der Maklerbereich für Befrachtung sowie An- und Verkauf (»Broking«) steuerte dank erhöhter Umsätze und verbesserter Margen einen Überschuss von 73,6 Mio. GBP (+33%) vor Abzug von zentralen Verwaltungskosten bei. Vor allem die Raten- und Wertzuwächse in der Container-, Dry-Bulk- und LNG-Schifffahrt trieben die Einnahmen nach oben.

Zudem profitierte Clarksons von der Erholung der Offshore-Aktivitäten in den Bereichen Öl und Gas sowie erneuerbare Energien, nachdem im Vorjahr noch erhebliche Wertberichtigungen in der Sparte erforderlich gewesen waren. Positiv entwickelt hätten sich darüber hinaus die Erträge bei Terminfrachtgeschäften (FFA), vor allem im Dry-Bulk-Sektor.

Noch höher waren die Steigerungsraten im Investment-Banking für die Schifffahrt (»Financial«), das zuvor einige Jahre sehr schleppend lief und durch die Pandemie anfangs zusätzlich belastet wurde. Mit der Rückkehr von Investoren-Interesse und der allgemeinen Zunahme der Kapitalmarktaktivität machten die Umsätze in dem Segment einen Sprung um 65% auf 56 Mio. GBP. Der Überschuss vor Abzug von Verwaltungskosten verfünffachte sich von 2,5 Mio. auf jetzt 13,3 Mio. GBP.

Kapitalplatzierung für Auerbach

Clarksons begleitete eigenen Angaben zufolge insgesamt elf Kapitalmarkt- sowie M&A-Transaktionen mit einem Gesamtvolumen von 800 Mio. $. Darüber hinaus wurden Kapitalplatzierungen für insgesamt 27 Schiffe bei Investoren und Leasingfirmen durchgeführt, wie es heißt. Dazu gehörten sechs Mehrzweckfrachter der Hamburger Reederei Auerbach. Für Kapitalmarktprojekte in der Schifffahrt sei 2021 das beste Jahr seit 2008 gewesen, teilte Clarksons mit.

Prognose bleibt positiv

Trotz dem Krieg in der Ukraine und den heftigen Auswirkungen auf die Märkte hält der CEO von Clarksons, Andi Case, an einer positiven Prognose für das laufende Jahr fest. Das Angebot an Schiffsraum bleibe bis auf weiteres hinter der »stetig wachsenden Nachfrage« zurück, die aus der ökologischen Transformation, der erhöhten Rohstoffnachfrage und der allgemeinen wirtschaftlichen Erholung resultiere. Dank dem vergrößerten Auftragsbuch befinde sich das Unternehmen zudem in einer starken Ausgangsposition, so Case.

Der Erfolg des Vorjahres soll zunächst einmal den Aktionären zugutekommen. Der Vorstand schlägt vor, die Dividende für 2021 auf insgesamt 84 Pence pro Aktie anzuheben, von 79 Pence im Jahr davor.     (mph)