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Die niederländische Wasserbau- und Offshore-Reederei van Oord muss für das vergangene Jahr einen Verlust verbuchen – gibt sich aber zuversichtlich für die Zukunft.[ds_preview]

»Das Jahr 2021 erwies sich für uns als ein Jahr der Gegensätze. Auf der einen Seite war es ein schwieriges Jahr angesichts der Corona-Pandemie, Markt- und Lieferkettenproblemen und operativen Herausforderungen. Andererseits beendeten wir das Jahr mit einem optimistischen Ausblick für unsere Märkte, was sich in einem rekordverdächtigen Auftragsbestand widerspiegelt«, teilte das Unternehmen jetzt mit.

Im Ergebnis musste dennoch ein Verlust aufgrund hoher Rückstellungen für drei Projekte in den Geschäftsbereichen Niederlande und Offshore-Wind verbucht werden: das Projekt »Afsluitdijk« in den Niederlanden, das Projekt »Saint-Brieuc« in Frankreich und das Projekt »Greater Changhua« in Taiwan. Es wurden Rückstellungen gebildet und es laufen derzeit Gespräche mit Kunden über Entschädigungen, heißt es.

oord Dredging Lelystad
© van Oord

Die Umsatzerlöse sanken von 1,7 auf 1,5 Mrd. €, das EBITDA von 226 auf 67 Mio. €. Während das Nettoergebnis nach +33 Mio. auf -62 Mio. € absackte, konnte das Auftragsbuch von 3,6 auf 4,4 Mrd. € gesteigert werden – hauptsächlich getrieben von Offshore-Wind.

CEO Pieter van Oord sagte: »Wir sind optimistisch, was die längerfristigen Aussichten in unseren Märkten angeht. Wir erwarten für 2022 einen Umsatzanstieg und eine deutliche Verbesserung der Margen. Die Rentabilität wird auch von der Abwicklung größerer Schadenspositionen im Laufe des Jahres abhängen. Wir gehen davon aus, dass sich unser Auftragsbestand weiter positiv entwickeln wird, was die Aussichten unserer Märkte widerspiegelt.«

Russland-Geschäft wird eingestellt

»Die Vorbereitungen für unseren Jahresbericht begannen, bevor Russland in die Ukraine einmarschierte«, so der Kommentar zum Krieg in der Ukraine. Zu diesem Zeitpunkt habe man die Auswirkungen auf das Unternehmen noch nicht vollständig absehen können. »Wir beabsichtigen jedoch, unsere derzeitigen Aktivitäten in Russland kontrolliert zu beenden«. Zudem beabsichtige man derzeit nicht, in Zukunft Geschäfte in Russland zu tätigen.

Baggerarbeiten

Im Geschäftsbereich Dredging gab es eine »gesunde Erholung«. Die Umsatzerlöse stiegen von 598 Mio. auf 727 Mio. €. »Die Auslastung der Flotte war jedoch immer noch gering. In der zweiten Jahreshälfte erholte sich der Markt«, so van Oord weiter. Die Ergebnisse waren zufriedenstellend und deutlich besser als im Vorjahr.

Offshore-Wind

oord Monopile installation Taranto
© van Oord

Der Umsatz es Geschäftsbereichs Offshore Wind lag 2021 deutlich unter dem des Jahres 2020 – 347 Mio. € gegenüber 632 Mio. €. Der Auftragsbestand wuchs stark an, vor allem durch die Vergabe des »Sofia«-Projekts in der ersten Jahreshälfte: 1,5 Mrd. nach 908 Mio. €. Die Aussichten »bleiben jedoch vielversprechend«, die Ausschreibungsaktivitäten sind »so hoch wie nie zuvor«. Dies veranlasst die Niederländer dazu, die Prognosen für 2025 und 2030 nach oben zu korrigieren.

Offshore

Die Einnahmen waren mit 191 Mio. € (nach 212 Mio. €) rückläufig: »Das Jahr 2021 war für die Unterwasser-Felsinstallationsaktivitäten des Geschäftsbereichs Offshore ein schwankendes Jahr. In den ersten sechs Monaten waren wir von den schwierigen Marktbedingungen betroffen, und unsere Flotte war in diesem Zeitraum nicht voll ausgelastet.« Als sich die Marktaktivität in der zweiten Hälfte des Jahres belebte, gingen aber neue Aufträge ein.