Mittelfristig stehen Schiffe mit einer Tragfähigkeit von bis zu 17.000 t, einer Krankapazität von bis zu 250 t, einem großen Laderaum und umweltfreundlichen Antriebskonzepten im Fokus der Mehrzweck- und Heavylift-Schifffahrt. Das ist eine der Kernaussagen einer neuen Umfrage, die das auf maritime und logistische Themen spezialisierte Hamburger Marktforschungsbüro Maritime Research Partners (MRP) in Kooperation mit der HANSA durchgeführt hat.
Viele Leser der HANSA sowie Branchenkontakte von MRP beteiligten sich an der anonymen Online-Befragung, die Mitte April abgeschlossen wurde. »So unterschiedlich sich dieser Markt darstellt, so differenziert fallen auch die Antworten der von uns befragten Teilnehmer aus«, erläutert Behrend Oldenburg, der MRP zusammen mit seinem Partner Ingmar Loges führt. »Geschlossene Einigkeit zeigen die Marktteilnehmer allerdings bei der Frage, ob die Branche unter einem Tonnagemangel leidet – 84 % der Befragten sind davon überzeugt.«
Ideale Tragfähigkeit: 17.000 t
Eindeutige Trends lassen sich auch bei der Frage nach der mittelfristig benötigten, idealen Tragfähigkeit ablesen: Die liegt bei bis zu 17.000 t. Ein genauerer Blick auf die Antworten zeigt jedoch auf, dass es dabei – wie auch bei der Wahl der Kran-Kapazität – Unterschiede je nach Unternehmensgröße gibt.
Breit gefächert zeigen sich die Meinungen zum Thema »Future Fuels«. Erwartungsgemäß sehen die Teilnehmer für einen batterie-elektrischen Antrieb keinerlei Zukunft. Interessanterweise ist auch LNG für die MPP-Reeder keine echte Zukunftsoption. »Die Wahl des künftigen Kraftstoffes ist wirklich eine Gretchenfrage«, sagt der MPP-Makler Kai Alsen von Alsenship, dem die HANSA die Umfrageergebnisse zur Kommentierung vorlegte.
Alternative: Deutsche Werften?
»Spannend wird es wieder bei der Frage, wie die Flotte verjüngt und vergrößert werden kann«, sagt MRP-Partner Ingmar Loges. »Das ist ein Rennen zwischen Preis und Verfügbarkeit«, betont Alsen. Hintergrund: Vor allem die chinesischen Werften sind derzeit mit dem Bau von Containerschiffen voll ausgelastet. Für kleinere und aufwendigere Einheiten wie MPPs sind derzeit kaum Bauplätze zu bekommen …
Weitere Themen der Umfrage sind u.a.:
- Die Konkurrenz zu Bulkern
- Potenziell neue Akteure in der MPP-Branche
- der Secondhand-Markt
- Ausrüstung und Features von neuen Schiffen
Eine ausführliche Auswertung der Umfrage lesen Sie in der Mai-Ausgabe der HANSA. Alle Ergebnisse der Umfrage finden Sie grafisch aufgearbeitet auch unter https://maritime-research-partners.com/maritime-snapshot
»Maritime Snapshots« von HANSA und MRP
Die jetzt vorgelegte Auswertung der Umfrage »Straight Talk – Quo vadis MPV Heavy Lift Market 2022« ist das zweite Ergebnis der exklusiven Kooperation von MRP und der HANSA. Beide Partner werden auch künftig gemeinsam Umfragen durchführen und veröffentlichen, um das aktuelle Stimmungsbild in der maritimen Branche zu besonderen Themen widerzuspiegeln.