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Vor und hinter den Kulissen tobt seit Wochen ein Kampf um eine geplante Fusion der Tankerreedereien Frontline und Euronav. Der Schwergewichtskampf scheint jetzt entschieden.[ds_preview]

John Fredriksen, der norwegische Schifffahrtsmagnat, hatte die Idee einer Fusion seiner Frontline mit dem Wettbewerber Euronav schon vor Wochen auf den Tisch gelegt und seither massiv forciert. Seine Gegner: Die kaum weniger einflussreiche belgische Reederei-Familie Saverys, größter Einzelgesellschafter bei Euronav (18,5 %). Sie hatte sich von Anfang an gegen die Fusion gestellt, den eigenen Anteil durch Aktienkauf verloren und wollte wichtige Positionen bei Euronav besetzen. Doch der Saverys-Clan scheint den Kampf zu verlieren.

Auf der Euronav-Jahreshauptversammlung scheiterte sie damit, drei Vertreter in den fünfköpfigen Aufsichtsrat zu entsenden und so gegebenenfalls einen Zusammenschluss mit Frontline zu verhindern, sondern stattdessen eine Fusion mit dem eigenen Unternehmen CMB.Tech herbeizuführen. Die Aktionäre lehnten die Wahl von Ludovic Saverys, Patrick De Brabandere and Bjarte Boe mehrheitlich ab.

Damit könnte das Fredriksen-Lager um Euronav-CEO Hugo De Stoop die Tanker-Hochzeit jetzt weiter vorantreiben. Der Wert einer fusionierten Reederei mit einer Flotte von Suezmax- und VLCC-Schiffen wird mit 4,2 Mrd. $ beziffert. Seit der ersten Ankündigung am 7. April sei die Strukturierung der Transaktion bereits weit vorangekommen.

Für eine finale Zustimmung zu einer Übernahme werden mindestens 50% +1 der Stimmen benötigt, für einen echten Zusammenschluss in Form eines Aktientauschs mindestens 75%. Euronav-Aktionäre wären dann mit 59% und die Frontline-Eigner mit 41% an dem neuen Unternehmen beteiligt.