»We cannot be in a situation where suddenly all our assets are obsolete«, Søren Toft, CEO of MSC © MSC
Søren Toft, CEO of MSC (© MSC)
Print Friendly, PDF & Email

Als führender Container-Carrier setzt MSC auf die Partnerschaft mit Shell, um langfristig den Übergang von konventionellem zu synthetischem LNG hinzubekommen.[ds_preview]

Die weltgrößte Linienreederei MSC hält trotz des Höhenflugs der Gaspreise an der Umstellung des Schiffsbetriebs auf Flüssigerdgas (LNG) fest. Das bekräftigte CEO Soren Toft auf dem »Sustainable Logistics«-Forum der des Logistikkonzerns DB Schenker in Berlin.

»LNG ist keine Lösung für eine absolute Klimaneutralität. Aber wir müssen auf dem Weg dahin Zwischenschritte unternehmen, die bereits deutliche Einsparungen ermöglichen«, sagte der gebürtige Däne. Unterschiedlichen Untersuchungen zufolge lässt sich die Emissionsbilanz beim Schiffsbetrieb durch Einsatz von LNG um 20-25% gegenüber Schweröl verringern.

MSC halte es jedoch für realistisch, dass neue Schiffsmotoren für den »LNG-Dual Fuel«-Betrieb, wie sie in vielen Neubauten für MSC zum Einsatz kommen, mehr als nur eine technologische Brückenlösung sein könnten. Ziel sei es, die Maschinen auf lange Sicht auf synthetisches und damit klimaneutrales LNG, möglicherweise auch auf Ammoniak, umzustellen – ohne grundlegende Umrüstungen des Antriebs. Darauf müsse die Entwicklung und Produktion von synthetischem LNG für die Schifffahrt ausgerichtet werden. Zu diesem Zweck habe MSC eine langfristige Kooperation mit Shell vereinbart. Es handele sich dabei um eine Verabredung »von CEO zu CEO« beider Konzerne, so Toft.

Eine zweite Partnerschaft sei die Reederei mit dem Motorenhersteller Wärtsilä eingegangen. In diesem Fall gehe es um die Nachrüstung der konventionell betriebenen Bestandsflotte von MSC – rund 650 Schiffe – mit Rohrleitungen, die eine Beimischung neuer alternativer Treibstoffe einschließlich »Bio-Fuels« (Altspeiseöle, Biodiesel etc.) erleichtern.

Im Jahr 2020 habe MSC bereits nahezu 1 Mio. t als biologische Treibstoffzugaben in den Tanks verwendet, geliefert vom Partner Shell, ohne dies bei Kunden als spezielle Lösung zu vermarkten. Das soll sich in Kürze ändern. Schon in den kommenden Wochen wolle MSC neue Frachtprodukte auf Bio-Fuel-Basis vorstellen, kündigte Toft an. (mph)