Kanfer-LNG-Bunkerschiff
© Kanfer Shipping
Print Friendly, PDF & Email

Ein neuer Bunker-Hub am Suezkanal soll heutigen LNG-Drehkreuzen in Asien und Europa Konkurrenz machen. In Ägypten kann man dafür auf landeseigene Erdgaskapazitäten zurückgreifen.[ds_preview]

Wie die Unternehmen Egyptian Natural Gas Holding Company (Egas), Kanfer Shipping und Leth Suez Transit nun bekannt gaben, unterzeichneten sie bereits zu Anfang des Jahres eine Absichtserklärung mit dem Ziel, LNG-Bunkerdienste im ägyptischen Mittelmeer, im Suezkanal und im Roten Meer einzurichten. Dafür wird jetzt ein Joint Venture gegründet, das ein LNG-Bunkerschiff von Kanfer chartern und dessen täglichen Betrieb in Ägypten übernehmen wird. Dieses Unternehmen wird auch das LNG von Egas oder anderen LNG-Quellen beziehen und es an Schiffseigner und die maritime Industrie verkaufen.

Ägypten ist durch den Suezkanal ein strategisch wichtiger Standort für die internationale Schifffahrt und wird nach Einschätrzung der Joint-Venture-Partner ein wichtiger Standort für LNG-Bunkeranläufe zwischen Europa und Asien sein. »Mehr als 20.000 Schiffe durchqueren jährlich den Suezkanal, und alle Schiffe haben Wartezeiten, bevor der tägliche Konvoi beginnt. Diese Zeit kann effizient genutzt werden, indem die Bunker in Port Said oder Suez wieder aufgefüllt werden. Auch entlang der ägyptischen Mittelmeerküste gibt es wichtige Häfen, in denen die Schiffe LNG bunkern müssen«, heißt es.

Leth und Kanfer Shipping suchen nun in erster Linie nach weiteren Partnern, die Erfahrung mit Bunkerung und/oder Rohstoffhandel haben und sich aktiv an der Entwicklung eines Geschäftsmodells für das Projekt in Ägypten beteiligen können. Die Parteien streben eine schnelle Lösung an und wollen die Bunkerinfrastruktur bis spätestens 2025 in Betrieb nehmen.

Konkurrenz für Singapur und ARA-Häfen

Als einer der Hauptvorteile Ägyptens als LNG-Bunkerstandort wird dabei gesehen, dass das Land über Erdgasressourcen und Verflüssigungsanlagen verfügt, die es in eine einzigartige und wettbewerbsfähige Position gegenüber den wichtigsten LNG-Bunkerzentren der Welt bringen.

»Die wichtigsten LNG-Drehkreuze der Welt müssen das LNG zu ihren Terminals importieren, was für die Endverbraucher mit erheblichen Kosten verbunden ist. Wir sind zuversichtlich, dass das Joint Venture wettbewerbsfähige Preise imVergleich mit den wichtigsten Häfen und Drehkreuzen wie Singapur und ARA bieten kann. Wir glauben, dass dies Schiffseigner anziehen und ihre Entscheidungen darüber beeinflussen wird, wo sie LNG tanken werden«, sagt Stig Hagen, geschäftsführender Gesellschafter von Kanfer.

»Dies wird ein wichtiger Schritt für Ägypten sein und mehr Geschäft in den Suezkanal bringen«, sagt Admiral Osama Mounier Mohamed Rabie, Vorsitzender und Geschäftsführer der Suezkanalbehörden.