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Die zweite von drei Fregatten von Stahlbau-Nord für die ägyptische Marine, die »Al Qahhar«, hat am zur ersten mehrtätigen Werftprobefahrt den Bremerhavener Fischereihafen in Richtung Nordsee verlassen.[ds_preview]

Die drei Fregatten werden von dem zur Rönner-Gruppe gehörenden Unternehmen Stahlbau-Nord (SBN) im Unterauftrag für die Kieler Werft Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) produziert.

Die 121 m lange Fregatte vom Typ Meko 200, die zum Teil schon mit militärischen Anlagen und Waffen ausgerüstet ist, führt den arabischen Namen »Al Qahhar«. Über den nach der Probefahrt noch anstehenden Umfang der weiteren Ausrüstungsarbeiten gibt es von Seiten der Bauwerft keine Auskünfte. Stahlbau Nord musste seinerzeit eine Verschwiegenheitserklärung gegenüber dem Auftraggeber abgeben. Somit ist nicht bekannt wann genau das Schiff an TKMS übergeben wird und wann und wo das Schiff noch getauft wird.

Die mit vier MTU-Hauptmaschinen ausgestattete Fregatte erreicht, bei einer späteren Zuschaltung der beiden General-Electric-Gasturbinen, mit einer Leistung von immerhin 45.000 kW, auf einen Waterjet-Antrieb eine Höchstgeschwindigkeit von mehr als 30 kn. Bei einem reinen Betrieb mit Dieselmotor wird eine Geschwindigkeit von 18 kn  erreicht.

Al Qahhar 7.9.2022 c. Eckardt 88
© Eckardt

Zur Bewaffnung kommen zwei Bordhubschrauber, Einsatzboote und Ausrüstung für die Aufklärung hinzu. Die Bundesregierung hatte vor vier Jahren den Rüstungsexport genehmigt und gibt auch Exportkredit-Garantien für den Milliarden-Auftrag. Pro Schiff soll der Preis soll bei rund 500 Mio. € liegen.

Bereits am 14. Oktober wurde der erste Fregattenneubau »Al Aziz« im Fischereihafen im feierlichen Rahmen, 38 Monate nach Vertragsabschluss, an die ägyptische Marine übergeben. Drei Tage später nahm er Kurs auf das Mittelmeer und Anfang November traf das Kriegsschiff im Heimathafen am Marinestützpunkt in Alexandria ein.

Zum Rahmen der Übergabefeierlichkeiten am 14. Oktober gehörte auch die Taufe der dritten Meko-200-Fregatte für die ägyptische Marine, die vom Stabschef der ägyptischen Marine, Vizeadmiral Ashraf Ibrahim Atwa, auf den Namen »Al Qadeer« getauft wurde. Atwa erklärte hierbei: »Ich bin der befreundeten Republik Deutschland dankbar für die konstruktive und beispielhafte Beziehung. Deutschland unterstützt Ägypten immer mit der aktuellen Technologie, die zur Verbesserung unserer Marinefähigkeiten erforderlich ist. Wir blicken auf eine langjährige und erfolgreiche Zusammenarbeit zurück, die sich in den hocheffizienten U-Booten 209 widerspiegelt. Unsere Zusammenarbeit beschränkte sich nicht nur auf den Bau neuer Schiffe, sondern wurde auch auf die Weiterbildung unserer Besatzungen zur Aufnahme der neuen fortschrittlichen Technologie ausgedehnt.« Ein viertes Schiff aus dieser Serie wird die ägyptische Marine eigenverantwortlich mit von TKMS zugelieferten Baugruppen selbst herstellen.       (CE)