Die zarten Hoffnungsschimmer am Spotmarkt für Bulker haben sich als trügerisch erwiesen. Die Raten sind weiter unter Druck.[ds_preview]
Die Talsohle ist noch nicht durchschritten: Nach einer leichten Belebung in der Vorwoche wurde es wieder ruhig am Bulker-Spotmarkt. Eine insgesamt gedämpfte Charternachfrage sowie Wetter- und Logistikprobleme in Australien ließen die Frachtraten auf vielen Routen wieder abrutschen. Der Baltic Dry Index verabschiedet sich mit einem Minus von 19 (binnen Wochenfrist) bei 602 Punkten ins Wochenende.
Für die Capesize-Bulker ging es zuerst runter, dann rauf, wieder runter und heute erneut etwas hoch. Mit 4.033 $/Tag liegt die Durchschnittsrate im Zeitcharter-Trip-Business +14% höher als vor sieben Tagen. Von einer Wende kann angesichts dieses niedrigen Niveaus unterhalb der Betriebskosten aber keine Rede sein.
Starke Regenfälle an der Westküste Australiens belasten Maklerangaben zufolge derzeit die Umschlagaktivität für Eisenerz. Dass das Ratenniveau insgesamt nicht weiter gesunken ist, führen einige nur darauf zurück, dass mehr Reeder ihre Großbulker jetzt warten lassen statt Tiefst-Raten zu schließen.
Raten für Panamax-Bulker fallen weiter
Für die Panamaxe (82.500 tdw) ging es bei sehr schwacher Aktivität im Atlantik um -8% auf 7.779 $/Tag runter. Im Pazifik sei die Nachfrage etwas besser gewesen, allerdings bei weitem nicht ausreichen. Vor allem aus Indonesien und aus Australien heraus benötige es mehr Ladung, um die Raten nach oben zu treiben, hieß es in Berichten.
Die Supramaxe verzeichneten ein fast ebenso großes Minus (-7,9%) und verschlechterten sich auf 6.909 $/Tag. Nur die Handysize-Bulker (Index-Typschiff: 38.000 tdw) hielten sich stabil auf dem Niveau der Vorwoche mit 7.844 $/Tag.
Im Großraum Atlantik stach nur das westliche Mittelmeer mit einigen etwas festeren Abschlüssen heraus. Ein 30.000-Tonner erzielte Maklern zufolge 11.500 $/Tag für einen Trip nach Zentralamerika. Im Pazifik hielten sich positive und negative Entwicklungen in etwa die Waage: Einer weiteren Belebung in Südostasien stand eine erneute Flaute bei den Ladungsmengen ex Australien gegenüber.
Guter Spotmarkt für Rohöltanker
Für die Rolhöltanker sind die Marktbedingungen weiter vergleichsweise gut oder sehr gut. Im VLCC-Segment nahm die Aktivität dank positiver Impulse vor allem aus China diese Woche deutlich zu. Die durchschnittlichen Spot-Einnahmen der Supertanker verbesserten sich auf Wochensicht um 20% auf 46.300 $/Tag. Die etwas kleineren Tanker warten noch auf den nötigen Schwung nach Chinesisch Neujahr. Das Niveau für die Suezmaxe und die Aframaxe gab um -5% bzw. um -12% auf 54.500 $/Tag und 57.500 $/Tag nach.
Am europäischen Shortsea-Markt zeigte der Ratentrend in allen Fahrtgebieten nach unten. Der European Short Sea Index des Branchendienstes BMTI fiel auffällig stark um 3% auf 35.42 Punkte. (mph)