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Mit der belgischen Reederei CLdN hat sich ein weiteres Schifffahrtsunternehmen gefunden, dass künftig auf Flettner-Rotoren als Ergänzung zum konventionellen Antrieb setzt.[ds_preview]

Die Cobelfret-Tochter und der finnische Hersteller Norsepower – nach eigenen Angaben »der weltweit führende Anbieter von Hilfswindantriebssystemen« gaben heute eine Vereinbarung für die Installation von sogenannten kippbaren Rotor-Segeln bekannt. Installiert werden sollen sie auf dem 2018 gebauten RoRo-Frachter »Delphine«, mit 8.000 Spurmetern Kapazität eines der größten Schiffe seiner Art. Die Vorbereitungen laufen der Mitteilung zufolge bereits, die Installation soll voraussichtlich bis Dezember 2022 abgeschlossen werden.

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© HR Wallingford

»Delphine« verkehrt zwischen Großbritannien, Irland und Europa. Mit zwei 35 x 5 m großen Rotorsegeln sollen nach Schätzungen von Norsepower je nach Route eine Kraftstoff- und Emissionsreduzierung von 7 bis 10% erzielt werden können. Neben dem Bulk-Geschäft betreibt CLdN eine RoRo-Flotte von 30 Schiffen, die Fahrzeuge sowie Heavylift- und MPP-Ladungen transportieren. Die Reederei ist auf Shortsea-Dienste zwischen Nordeuropa, Großbritannien, Irland, Skandinavien und der Iberischen Halbinsel fokussiert.

Weitere Umrüstungen in der CLdN-Flotte?

Die Installation auf der »Delphine« betrachtet CLdN als Pilotprojekt. Es soll dabei helfen, herauszufinden, wie die Rotorsegeltechnologie auf die Flotte und die geplanten Neubauten ausgeweitet werden kann. Erst kürzlich war ein weiterer Neubau-Auftrag der Reederei bekannt geworden. Von der Rotor-Technologie war dabei noch keine Rede.

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© CLdN

Zum Einsatz kommt die von mittlerweile sechs Installationen bekannte Technologie, die als modernisierte Version des Flettner-Rotors beschrieben wird: ein sich drehender Zylinder, der den Magnus-Effekt nutzt, um die Windkraft zum Antrieb eines Schiffes einzusetzen.

Tuomas Riski, CEO von Norsepower, kommentierte die Vereinbarung: »Das wachsende Interesse an unserem kippbaren Rotorsegel zeigt, dass die Industrie nach bewährten, flexiblen Lösungen zur Senkung der Kohlenstoffemissionen und der Treibstoffkosten für eine Reihe von Schiffsgrößen und Betriebsarten sucht.« Gary Walker, COO Shipping bei CLdN, sagte: »Durch Investitionen in technologisch fortschrittliche Schiffe und Terminals ermöglichen wir unseren Kunden, ihre CO2-Bilanz zu verbessern. Die Nachfrage nach einer umweltfreundlicheren Schifffahrt wächst, und wir sind bestrebt, messbare Fortschritte zu erzielen.«