In einem für die Warburg Bank herausfordernden Umfeld ist das Schifffahrtsgeschäft 2022 überdurchschnittlich gewachsen.
Dank der vor einigen Jahren unter der Leitung von Christian Speer und Jens Dose eingeleiteten Neuausrichtung seien die Umsatz- und Ertragsziele für 2022 deutlich übertroffen worden. Besonders stark gewachsen sind die Provisionserträge im für die Schifffahrt wichtigen Auslandszahlungsverkehr und die damit verbundenen Kundeneinlagen. [ds_preview]
In Verbindung mit einem vor allem im US-Dollar-Raum gestiegenen Zinsniveau konnten in der Folge auch die Zinserträge überdurchschnittlich gesteigert werden. Mit Ergebnisbeiträgen im zweistelligen Millionenbereich zählte der Bereich Schifffahrt zu den strategischen Kernbereichen der Warburg Bank.
Warburg gewinnt Neukunden
»Unsere konsequente Ausrichtung als Qualitätsanbieter hat uns viele neue Kunden gebracht«, sagt Jens Dose, Co-Head of Shipping. Die guten Schifffahrtsmärkte hätten zu einer deutlich höheren Liquidität bei den Kunden geführt. Dieser Trend habe auch im laufenden Jahr Bestand.
Die Bank habe dank ihrer vorsichtigen Strategie keinerlei Wertberichtigungen vornehmen müssen. Gemeinsam mit institutionellen Co-Investoren seien gute Renditen aus der Finanzierung von Secondhand Schiffen erzielt worden«, so Christian Speer, Co-Head of Shipping.
Aufgrund der guten Erlöse seien einige Kunden-Kredite vorzeitig getilgt worden. Dadurch sei das Kreditportfolio temporär etwas kleiner geworden. Der eingeschlagene Weg, Schiffsfinanzierungen nicht nur auf das eigene Buch zu nehmen, sondern auch als Private Debt bei institutionellen Anlegern zu platzieren, soll fortgesetzt werden. Die Warburg Bank konnte erfahrene Experten für dieses Geschäft gewinnen. Die für die Schifffahrt zur Verfügung stehenden Finanzierungsvolumina sollen so deutlich gesteigert werden.
Warburg von Negativ-Schlagzeilen belastet
Die private Warburg Bank war im Zusammenhang mit Cum-ex-Geschäften in die Schlagzeilen geraten, die unter anderem zu Steuerforderungen von 111 Mio. € und zum Rückzug von Aufsichtsratschef Bernd Thiemann und von Joachim Olearius, Sprecher der Partner der Bank und Sohn von Hauptgesellschafter Christian Olearius, geführt hatten.