Ein Güterumschlag auf hohem Niveau und zunehmende Passagierverkehre bescheren dem Hafen Rostock erneut ein Rekordergebnis im ersten Halbjahr 2023.
In den ersten sechs Monaten des Jahres gingen insgesamt 16,5 Mio. t Fracht über die Kaikanten in Rostock. Davon wurden 15,8 Mio. t im Überseehafen umgeschlagen (+ 10 %), womit die Rekordergebnisse der beiden Vorjahre noch einmal übertroffen wurden. [ds_preview]
Etwa 700.000 t wurden laut Hafen- und Seemannsamt in anderen Rostocker Hafenanlagen wie dem Fracht- und Fischereihafen sowie Chemiehafen Yara verladen. Die Gütermengen im gesamten Rostocker Hafenrevier erreichten damit ebenfalls einen neuen Halbjahresbestwert von 16,5 Mio. t. Die Zahl der beförderten Fährpassagiere von und nach Nordeuropa erreichte eine Million und stieg damit um 50.000 bzw. 5 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum an.
Massen- und Stückgüter im Hafen Rostock mit großem Zuwachs
Einen »enormen Zuwachs« gab es beim Umschlag von Flüssiggütern. Bis Ende Juni 2023 wurden 3,88 Mio. t über die Kaikanten gepumpt und damit 2,44 Mio. t mehr als im Vorhalbjahr. Die Rohölimporte für PCK Schwedt beliefen sich auf mehr als zwei Millionen Tonnen. Es wurde aber auch mehr Benzin, Biodiesel, Gas- und Heizöl umgeschlagen.
Der Umschlag von Schüttgütern lag mit 3,1 Mio. t etwa 500.000 t unter dem hohen Vorjahresniveau. Den größten Anteil am Schüttgutumschlag hatte erneut der Umschlag von Getreide mit 1,6 Mio. t (2022: 1,8 Mio. t). Größere Rückgänge gab es vor allem beim Umschlag von Baustoffen und Kohle.
Im wertschöpfungsintensiven Stückgutbereich wurden 386.000 t über die Kaikanten gehoben und damit 72.500 t bzw. 23 % mehr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Es wurden vor allem mehr Rohre, Bleche, Kran- und Windkraftanlagen verladen.
RoRo und KV verlieren
Auf dem Fähr- und RoRo-Terminal im Hafen Rostock wurden von Januar bis Juni 8,4 Mio. t rollende Ladung umgeschlagen und damit 700.000 t bzw. 7 % weniger als in den beiden vorangegangenen Rekordhalbjahren 2021 und 2022. Der Anteil der Fähr- und RoRo-Güter am Gesamtumschlag im Universalhafen Rostock betrug 53 %. Der Umschlag von Massen- und Stückgütern erreichte mit 7,4 Mio. t einen Anteil von 47 %.
Auf den drei Fähr- sowie drei RoRo-Verbindungen von und nach Dänemark, Schweden und Finnland wurden 192.000 Lkw (begleitete Einheiten) transportiert (- 12 %). Der Umschlag von unbegleiteten Einheiten nahm ebenfalls ab: 75.000 Trailer bzw. sonstige Ladungsträger rollten über die Kaikanten (- 15 %). Im ersten Halbjahr 2023 wurden zudem 13.570 Eisenbahnwaggons über See transportiert (+ 5.420).
Das neu eröffnete Autoterminal von Autolink hat sich nach Angaben von Rostock Port »überraschend schnell« im Markt etabliert und ist bereits gut ausgelastet. Das Terminal habe dazu beigetragen den Umschlag im Bereich RoRo zu stabilisieren.
Die Anzahl der transportierten Personenkraftwagen im Fährverkehr nach Dänemark und Schweden nahm in den ersten sechs Monaten 2023 um 7 % auf 217.400 zu.
Im ersten Halbjahr 2023 gab es einen leichten Rückgang im kombinierten Verkehr (KV). Der Terminalbetreiber Rostock Trimodal (RTM) schlug im ersten Halbjahr 60.120 Einheiten und damit 7,6 % weniger als im Vorjahreszeitraum um. In den vergangenen fünf Jahren war der Sektor um rund 50 % gewachsen.