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Die Erholung am Spotmarkt für Trockenfracht hat weiter Fahrt aufgenommen. Nur das Capesize-Segment bleibt außen vor.

Vom Panamax runter bis zum kleine Handysize-Frachter ziehen die Märkte jetzt kräftiger an.[ds_preview]

Spitzenverdiener sind im Moment die Panamaxe, aber die größte relative Steigerung verzeichneten die Supramaxe und Ultramaxe. Der Baltic Dry Index kletterte gegenüber der Vorwoche um 108 auf 1.237 Punkte – den höchsten Stand seit zwei Monaten.

Die Schwerpunkte der Befrachtungsaktivität für die kleineren Bulker lagen erneut an der Ostküste Südamerikas dank des hohen Zustroms an Soja- und Maisladungen und zunehmend auch im US Golf. Im asiatisch-pazifischen Raum spielte die Musik hauptsächlich in Südostasien und Australien. Aus »down under« seien etliche Ladungen noch für August auf den Markt kommen, was vor allem den Handies sowie den Supras geholfen habe, wie Makler berichten.

Die Durchschnittsrate des Index-Handies mit 38.000 tdw Tragfähigkeit verbesserte sich um 14% auf 8.449 $/Tag. Ein kleinerer 33.000-Tonner – die »Martin Island« (Bj. 2014) – erzielte 8.750 $/Tag bei Anlieferung in Sri Lanka für eine Reise mit Aluminium ex Australien nach Indonesien. Im Supramax-Segment zog das Ratenniveau (10TC) für Zeitcharter-Trips um 21% auf 9.674 $/Tag an. Spitzenraten von bis zu 20.000 $/Tag wurden für Fronthauls auf Ultramaxen ex US-Golf nach Asien gezahlt. Zudem tauchten diesseits des Atlantiks weitere Frachtabschlüsse für russische Ladungen mit entsprechenden Ratenaufschlägen auf. Ein 55.000-Tonner bekam Maklern zufolge 18.000 $/Tag für einen Trip von der russischen Ostsee nach Brasilien.

Die Panamaxe verzeichneten einen Anstieg um 15% auf 13.876 $/Tag und überholten damit die Capesize-Bulker. Die hohe Nachfrage für Schiffsraum an der Ostküste Südamerikas zieht weiter verstärkt Schiffe aus dem asiatischen Raum an, was wiederum die Raten im Pazifik mit nach oben treibt. Hinzukommt die gute Nachfrage für Panamaxe in Indonesien (Kohle).

Die Raten der Capes traten angesichts reduzierter Anfragen der australischen Bergbaukonzerne und einer schwächeren Aktivität im Nordatlantik auf der Stelle. Zugewinne aus der ersten Wochenhälfte zerrannen ab Donnerstag nahezu vollständig. Der Durchschnitt der Zeitcharter-Trips lag heute mit 13.255 $/Tag quasi unverändert zur Vorwoche.

Angespannte Lage für Mini-Bulker und Shortsea in Europa

Für die Mini-Bulker und General Cargo Ships im europäischen Shortsea-Trade ist die Lage hingegen noch angespannt. Ein Aufschwung der Ladungsmengen am Spotmarkt lässt weiter auf sich warten, auch wenn die Voranfragen von Ladungseignern und Operateuren für Raten im September zugenommen haben soll. Nur im Schwarzen Meer klettern die Frachten angesichts der verschärften Risikolage – ein Geschäft, um das die meisten Reeder jetzt einen weiten Bogen machen. Der Branchendienst BMTI verzeichnete Ratensteigerungen von bis zu 11% im Aswoschen Meer, was sich positiv auf den Gesamtindex auswirkt. Der European Short Sea Index (EUSSIX) verbessert sich folglich um 1,8% auf 28.72 Punkte.

Seitwärtstendenz für Rohöltanker

Am Chartermarkt der Rohöltanker setzt sich nach der scharfen Korrektur der vergangenen Wochen jetzt eine Seitwärtstendenz durch. Im Persischen Golf herrscht bei hohem Tonnageangebot weiterhin Druck auf die Raten, im Atlantik sorgen eine ordentliche Nachfrage in Westafrika und ein aktiver US-Markt für größere Stabilität. Die durchschnittlichen Spoteinnahmen der VLCC gaben laut Clarksons noch einmal leicht auf 35.000 $/Tag nach. Suezmaxe und Aframaxe konnten sich dank guter Aktivität in Westafrika sowie im Mittelmeer leicht verbessern – auf 37.900 $/Tag (Suezmaxe) und 26.700 $/Tag (Aframaxe).    (mph)