Brunsbüttel, Ineos
Der LNG-Tanker „ISH“ liegt seit gestern neben der Floating Storage and Regasification Unit (FSRU) „Hoegh Gannet“ im Brunsbütteler Elbehafen

Ineos Energy Trading nimmt zwei Gastanker unter Vertrag, um künftig mehr LNG aus den USA nach Deutschland importieren zu können.

Beide Schiffe haben eine Kapazität von 174.000 m³. Sie werden auf der Okpo-Werft in Südkorea gebaut und sind mit den neuesten Motoren von MAN (ME-GA) ausgestattet. Durch den Einsatz einer Luftblasentechnologie und von Wellengeneratoren handelt es sich den Angaben zufolge um hoch effiziente Tanker. Charterpartner von Ineos ist die japanische Reederei MOL, die die Schiffe auch bauen lässt. [ds_preview]

Bei dem britischen Chemiekonzern Ineos mit einer deutschen Niederlassung in Köln ist von einem »bedeutenden Meilenstein« die Rede. Denn die Schiffe sollen für den Abtransport des LNG-Kontingents genutzt werden, dass sich das Unternehmen per langfristigem Liefervertrag mit Sempra Infrastructure gesichert hat. Insgesamt sind das 1,4 Mio. t pro Jahr, die über Port Arthur in Texas verschifft werden sollen. Start soll 2027 sein.

Ineos bringt LNG nach Brunsbüttel

Zielort in Deutschland ist Brunsbüttel, wo das verflüssigte und gekühlte LNG über das dort geplante Terminal regasifiziert und ins Netz eingespeist werden soll. Auch dafür wurde ein langlaufender Vertrag geschlossen. Bei Ineos spricht man von einer Art »Pipeline« über den Atlantik. Man baue dabei auf die Erfahrungen als größter Transporteur von Ethangas aus den USA nach Europa und Asien.

»Wir haben uns mit MOL auf einen Motortyp und eine Schiffsspezifikation geeinigt, die unserer Meinung nach optimal für die Reduzierung von Kohlenstoffemissionen und Methanschlupf sind«, sagt David Bucknall, CEO von Ineos Energy Trading.

Zweiter großer LNG-Importeur in Brunsbüttel ist der Energiekonzern RWE. Auch die Essener haben einen Liefer- und Abnahmevertrag mit Sempra Infrastructure für jährlich rund 2,25 Mio. t an LNG unterzeichnet. Dies entspricht in etwa 30 Schiffsladungen ab dem künftigen Exportterminal in Port Arthur. Die Menge deckt früheren Angaben zufolge rund 3% des deutschen Gasbedarfs ab.