Damen, Entwurf, Walther Herwig, Fischereiforschungsschiff, Neubau
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Die Bundesregierung hat das Geld für einen Nachfolger des Forschungsschiffes »Walther Herwig III« freigegeben. Nun wird eine Werft gesucht.

Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat die benötigte Investitionssumme für den Nachfolgebau der »Walther Herwig III« freigegeben, erklärte der Bremerhavener SPD-Bundestagsabgeordnete Uwe Schmidt. Das heute eingesetzte Schiff, von der Hegemann-Gruppe in Wolgast und Berne gebaut, ist bereits 30 Jahre alt. [ds_preview]

Walther Herwig, Auftrag
Muss länger im Dienst bleiben: die »Walther Herwig III« (© Eckardt)

Ursprünglich war der Auftrag für eine neue »Walther Herwig« für 85 Mio. € bereits 2017 an die niederländische Werftengruppe Damen vergeben worden. Doch dann gab es in der Detailplanung zwischen der Werft und dem Bundeslandwirtschaftsministerium als Auftraggeber keine Einigung. Vor zwei Jahren war der Auftrag daraufhin wieder kassiert und Bauvorschrift sowie Ausschreibungsunterlagen überarbeitet worden.

Neue »Walther Herwig« mit fünf Jahren Verspätung

Folge: Mit der Ablieferung des Nachfolgeschiffes ist – statt ursprünglich 2020 – nicht vor 2025/2026 zu rechnen. Auch die Kosten sind nach früheren Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums (BMEL) mit inzwischen rund 175,5 Mio. € auf mehr als das Doppelte angestiegen.

Zur geforderten technischen Ausrüstung zählen unter anderem zwei große Seitenhangars, diverse Nass- und Trockenlabore sowie Stellplätze für Labor- und Transportcontainer, dazu Winden, Arbeitskrane und Aussetzvorrichtungen. Ein etwa 300 m² großes Fischerei- und Arbeitsdeck ist ebenfalls geplant. Der Neubau sollte zudem über ein DP2-System zur dynamischen Positionierung verfügen und eine hoch moderne hydroakustische Ausstattung zur nicht-invasiven Erfassung von Fischen und anderen Meeresorganismen erhalten.

An Bord ist früheren Angaben Platz für 26 Wissenschaftler. Als Antrieb war zunächst ein diesel-elektrischer Antrieb in Kombination mit einem SCR-Katalysator und einem Partikelfilter vorgesehen. Jetzt soll, wie schon auf der von Fassmer gebauten »Uthörn«, ein Methanol-taugliche Antriebskonzept umgesetzt werden, heißt es. Während der Hafenliegezeiten am Thünen-Institut in Bremerhaven sollte ein Landstromanschluss die Energie für den Schiffsbetrieb liefern.

Das hochseetaugliche Schiff soll auf der Nord- und Ostsee als auch auf dem Atlantik zum Einsatz kommen. Betrieben wird das Schiff vom Thünen-Institut in Bremerhaven.