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Die Reederei Moby Lines baut nicht nur die Flotte sondern auch das Liniennetz weiter aus.

Mit der »Moby Fantasy« kommt die Fährreederei auf 23 Schiffe.[ds_preview]

Seit über 45 Jahren ist das Unternehmen zwischen Korsika und dem italienischen Festland unterwegs. Nun wird das Programm weiter ausgebaut, wie jetzt bekannt gemacht wurde. Als Grund heißt es, die Fährschiffe mit dem Blauen Wal hätte eine erfolgreiche Saison verbucht, in der sich die Zahl der beförderten Passagiere verdoppelt und auch das touristische Interesse an der französischen Mittelmeerinsel zugenommen habe.

Daher sollen die Verbindungen nach Korsika verstärkt werden. Geplant sind zwei neuen Linien: Genua – Ajaccio – Porto Torres und Piombino – Bastia.

Die Linie Genua-Ajaccio-Porto Torres sei »auf vielfachen Wunsch von Passagieren« aufgenommen worden und richtet sich an Reisende aus Nordwestitalien, der Schweiz, Deutschland und dem übrigen Nordeuropa. Die Verlängerung der Linie nach Porto Torres soll zudem den Austausch zwischen Sardinien und Korsika weiter verstärken. Die zweite neue Strecke ist Piombino-Bastia. Sie gilt als die schnellste Verbindung zwischen dem Festland und der französischen Insel.

Präsentiert wurden die neuen Fährverbindungen zwischen Italien und Korsika auf einer Sonderfahrt der »Moby Orli«, die ab Mai 2024 zwischen Genua und Bastia Passagiere befördern wird. Das Schiff verfügt über 400 Kabinen.

Das neue Flagschiff in der Moby-Flotte, die »Moby Fantasy« ist mit seinen 69.500 GT, 237 m Länge und 32 m Breite nach Angaben der Reederei die bisher weltweit größte Passagierfähre. Sie bietet Platz für 2.500 Passagiere und bietet 3.850 Spurmeter RoRo-Kapazität für 1.300 Pkw oder 300 Lkw.

Anfang 2019 hatte die italienische Reederei noch einen in Deutschland gebauten Neubau, die von der FSG im Auftrag von Siem gebaute »Maria Grazia Onorato«, gechartert. Noch im gleichen Jahr hatte Moby bei GSI in Guangzhou zwei neue Schiffe für die Fährstrecken von und nach Sardinien bestellt. Abgesehen von ihrer Größe war an den Schiffen auch besonders, dass die Onorato-Gruppe damit erstmal einen Auftrag für »Luxusfähren« an eine chinesische Werft vergab.

Die »Moby Fantasy« ist mit einem Scrubber ausgerüstet und für den Betrieb mit LNG vorbereitet. Das Antriebssystem hat eine Leistung von 10,8 MW und soll das Schiff bei möglichst niedrigem Kraftstoffverbrauch auf 23,5 kn und auf eine Höchstgeschwindigkeit von 25 kn bringen.

Im April 2018 hatte Onorato gemeinsam mit der MSC-Tochter GNV, die ebenfalls Fährdienste im Mittelmeer betreibt, eine Vereinbarung mit GSI geschlossen, wonach jede der Reedereien zunächst zwei der von OSK Shiptech entworfenen Fähren bestellen sollte und gegebenenfalls Optionen für je zwei weitere ziehen könnte.

Achille Onorato, CEO der Moby-Group, hatte 2019 im Gespräch mit der HANSA die Entscheidung, RoPax-Schiffe in China statt in Europa bauen zu lassen, als die Konsequenz einer Fehlentwicklung in der EU bezeichnet.