Seeleute, Heuer, ITF
Ein neues Ausbildungsprojekt soll Seeleute auf Schiffe mit Null- oder nahezu Null-Emissionen vorbereiten © ITF
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In einem Gemeinschaftsprojekt der Taskforce »Maritime Just Transition« wurde der Rahmen für die Qualifikation von Seeleuten im Zuge der Umstellung der Schifffahrt auf Nullemissionen festgelegt.

Mithilfe des neuen Ausbildungsprojekts der Taskforce »Maritime Just Transition«, die hauptsächlich von der Lloyd’s Register Foundation unterstützt wird, werden künftig Seeleute auf Schiffe mit Null- oder nahezu Null-Emissionen vorbereitet.[ds_preview] Auf diese Weise soll die globale Schifffahrtsbranche bei der Dekarbonisierung unterstützt und einen gerechten Übergang für Seeleute gewährleistet werden. Die erforderlichen Schulungsmaterialien sollen bis Mitte 2025 entwickelt werden. Das Projekt wird auf der UN-Klimakonferenz 2023 (COP 28) angekündigt, die vom 30. November bis 12. Dezember 2023 in Dubai, Vereinigte Arabische Emirate, stattfindet.

Laut Studie der Taskforce »Maritime Just Transition« benötigen 800.000 Seeleute zusätzliche Ausbildung

Eine von »Maritime Just Transition« in Auftrag gegebene Studie hat ergeben, dass bis Mitte der 2030er-Jahre 800.000 Seeleute eine zusätzliche Ausbildung benötigen, um Schiffe zu betreiben, die mit emissionsfreien oder nahezu emissionsfreien Kraftstoffen betrieben werden.

Die Maritime Just Transition Task Force wurde auf der UN-Klimakonferenz COP 26 im Jahr 2021 von der Internationalen Schifffahrtskammer (ICS), der Internationalen Transportarbeiter-Föderation (ITF), dem Global Compact der Vereinten Nationen, der internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) und der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) gegründet. Die Taskforce hat sich dafür eingesetzt, dass Seeleute bei der Reaktion der Schifffahrt auf den Klimanotstand im Mittelpunkt stehen.

Ausbildungsrahmen wird von IMO und Lloyd’s Register Foundation finanziert

Da Seeleute das Herzstück der Schifffahrtsindustrie sind, ist diese Ausbildung von entscheidender Bedeutung für einen erfolgreichen und gerechten Übergang zu einer neuen Schifffahrtslandschaft. Der von der IMO und der Lloyd’s Register Foundation finanzierte Ausbildungsrahmen wird Seeleuten Kompetenzen im Bereich der Dekarbonisierung vermitteln und Ausbildern und der Branche Orientierungshilfen bieten.

»Seeleute stehen im Mittelpunkt des gerechten Wandels, der in der Schifffahrtsindustrie erforderlich ist. Und die Ausbildung der derzeitigen und künftigen Arbeitskräfte ist von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass das Fachwissen der Arbeitnehmer bei der Umstellung und Dekarbonisierung der Branche im Vordergrund steht«, sagte Stephen Cotton, Generalsekretär der Internationalen Transportarbeiter-Föderation. »Wir haben die Botschaft von Seeleuten auf der ganzen Welt laut und deutlich vernommen: Sie sind bereit, eine Führungsrolle zu übernehmen und die Ausbildungsrahmenbedingungen für die kohlenstofffreien Kraftstoffe der Zukunft zu gestalten.«

»Der Meilenstein, den die IMO mit der Verabschiedung der Strategie 2023 zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen aus der Schifffahrt gesetzt hat, zeigt das klare Bekenntnis der Mitgliedstaaten zur Umstellung der Schifffahrtsindustrie auf eine kohlenstoffarme Zukunft«, unterstrich IMO-Generalsekretär Kitack Lim. »Um dies zu erreichen, müssen wir sicherstellen, dass niemand zurückgelassen wird, und wir müssen uns verpflichten, die Arbeitskräfte zu schulen, damit sie bereit sind. Dieses Gemeinschaftsprojekt wird dazu beitragen, einen erfolgreichen und gerechten Übergang zu gewährleisten und die kollektive Stärke der globalen maritimen Gemeinschaft zu nutzen.«