Wendt, Wallenius Wilhelmsen, Podcast
Carsten Wendt (© HANSA)
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Die Reederei Wallenius Wilhelmsen erlebt einen »überdurchschnittlich starken« Boom im Transport sowohl von Autos als auch von High-&-Heavy-Ladung. Das dürfte auch im kommenden Jahr so bleiben, sagt Carsten Wendt, Head of High & Heavy und Breakbulk. Das aktuelle Orderbuch für Neubauten reiche »bei weitem« nicht aus.

Es sei eine besondere Konstellation bei Wallenius Wilhelmsen, die es so noch nicht gegeben habe, sagt der Manager in der neuen Folge des HANSA PODCASTs. Darunter leiden zurzeit vor allem Kunden mit Stückgut beziehungsweise Breakbulk-Ladungen, für die oft kein Platz an Bord ist.

Sowohl beim Transport von Autos, als auch bei Ausrüstungen für die Bau-, Bergbau- und Landwirtschaftsindustrien verzeichnet die RoRo- und Car-Carrier-Reederei, die eine Flotte von 125 Schiffen betreibt, eine sehr hohe Nachfrage – und zwar gleichzeitig, so Wendt, der Hintergründe zu Ladungen, Ladungsmix und zur »explodierten Nachfrage« sowie Unterschiede zur Vergangenheit erläutert.

Weitere Neubauten für Wallenius Wilhemsen?

Podcast BV neu

»Wir haben in der RoRo-Schifffahrt ein Allzeithoch, was die Nachfrage nach Schiffsraum betrifft«, sagt Wendt. Weil in der Branche über Jahre hinweg deutlich zu wenig neue Schiffe in Dienst gestellt wurden, sind die Frachter seit einigen Monaten komplett ausgebucht. Daran ändert bislang auch der Einstieg neuer chinesischer Akteure im Markt nichts.

Und: »Wir gehen davon aus, dass diese Situation noch anhalten wird.« Wallenius Wilhelmsen selbst hat wie einige Konkurrenten ein Neubau-Programm gestartet. »Das reicht aber weitem nicht aus«, sagt Wendt und spricht über die Situation in der Weltflotte, eine »Überhitzung« (und seine Einschätzung, wann es wieder abkühlt), Neubau-Notwendigkeiten sowie seine Erwartung an Schiffsverschrottungen und Umbauten.

»Wollen nicht die Fehler der Containerreeder wiederholen«

Dabei hofft er, dass die RoRo-Branche nicht die gleichen Probleme bekommt wie die Containerschifffahrt: Die Branche habe sich zum Ziel gesetzt, »nicht die gleichen Fehler zu machen wie die Containerreeder«.

Ebenso geht er auf die potenzielle künftige Nachfrage, Elektro-Autos, Entwicklungen in der Autoindustrie, Konkurrenz aus China und seine Hoffnung auf eine gewisse Loyalität deutscher Autobauer ein. Er erwartet ein »anderes Wettbewerbsverhältnis«. Zwar müsse man erst noch abwarten, wie sich neue Akteure wie BYD am Markt etablieren, aber: »Man sollte die chinesischen Carrier nicht unterschätzen.«

Teil der Beweggründe für die Neubau-Strategie ist auch die Umweltregulierung, spezial der Carbon Intensity Indicator (CII), der seit diesem Jahr gilt. Wendt geht darauf ein, wo Wallenius Wilhelmsen massive Probleme hat und wie man dem entgegenwirken will.

Wendt spricht außerdem über Nachhaltigkeitsziele, ESG-Druck von Kunden, Umweltregulierung, alternative Antriebe und Kraftstoffe, Methanol, Wasserstoff, Offshore-Wind und die Absage von Wallenius Wilhelmsen an LNG-Antriebe.

Ein weiteres Thema: Die Schiffsgrößenentwicklung. Wallenius Wilhelmsen setzt bei Neubauten aktuell auf 9.350 CEU, Konkurrent Hyundai sogar auf mehr als 10.000 CEU. Ob das Schiffsgrößenwachtum so weitergeht? Wendt hat so seine Zweifel …

Hören Sie jetzt hier die komplette Episode:

Wendt Wallenius Wilhelmsen Podcast 1