Blue World Technologies Brennstoffzelle APU
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Maersk Growth, der Venture-Capital-Arm der dänischen Reederei, investiert in den Brennstoffzellenhersteller Blue World Technologies.

Mit der Beteiligung von Maersk Growth und dem Export and Investment Fund of Denmark (EIFO) an einer Finanzierungsrunde hat das Unternehmen nach eigenen ANgaben »einen weiteren Schritt auf dem Weg zur Bereitstellung von Brennstoffzellenlösungen im Multi-Megawatt-Bereich« gemacht. [ds_preview]

Neben dem Venture-Arm von A.P. Moller – Maersk und Eifo waren an der einer 11 Mio. €  schweren Finanzierungsrund auch die Cycle Group und andere neue und bestehende Anteilseigner beteiligt. Die Finanzierungsrunde wurde während der COP28 in Dubai angekündigt, wo Blue World Technologies ihre Hochtemperatur-PEM-Brennstoffzellentechnologie als Lösung zur Unterstützung der Dekarbonisierung der maritimen Industrie vorstellte.

Die Methanol-Brennstoffzellen von Blue World ermöglichen nach Angaben des Unternehmens eine effiziente Umwandlung von Methanol in Strom mit einem elektrischen Wirkungsgrad von bis zu 65 %. Darüber hinaus bieten die Brennstoffzellen das Potenzial zur internen Abwärmenutzung, um den Methanolumwandlungsprozess zu optimieren, und zur zusätzlichen Energierückgewinnung, die an Bord genutzt werden kann, wodurch die Gesamteffizienz des Systems verbessert wird.

Die zum Patent angemeldete Systemarchitektur von Blue World ermöglicht den Angaben zufolge eine Verringerung des Kraftstoffverbrauchs um 20-30 % »und ebnet damit den Weg für eine Senkung des Umweltaufpreises für Bunkern von E-Kraftstoffen«. Die Systemarchitektur der Brennstoffzelle biete die Möglichkeit, das erzeugte CO₂ zu 100 % abzuscheiden, wobei der Kraftstoffverbrauch nur um 2 bis 3 % steige, was attraktive Recycling-Geschäftsmodelle ermögliche, wie es heißt.

Mit einem industriellen Ansatz hat Blue World Technologies eine Brennstoffzellenfabrik in Aalborg, Dänemark, errichtet, die neben der Systementwicklung und -fertigung auch die Eigenproduktion aller wichtigen Brennstoffzellenkomponenten gewährleisten soll.

A.P. Moller – Maersk hat sich für sein gesamtes Unternehmen, einschließlich seiner Flotte von rund 700 Containerschiffen, das Ziel gesetzt, im Jahr 2040 Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Das Unternehmen hat vor kurzem sein erstes mit grünem Methanol betriebenes Schiff, die »Laura Maersk«, in Empfang genommen und weitere 24 Schiffe, die mit grünem Methanol fahren können, zur Ablieferung in den kommenden Jahren bestellt.

Maersk hat bereits erstes System zum Test bestellt

Zusätzlich zu der Venture-Investition in Blue World hat Maersk ein von Blue World entwickeltes Methanol-Brennstoffzellen-Pilotsystem als Hilfsenergiesystem bestellt, das auf einem der bestellten methanolbetriebenen Containerschiffe von Maersk installiert werden soll. Das System muss noch von ABS als Klasse zugelassen werden.

»Bei Maersk sehen wir Methanol-Brennstoffzellen als eine interessante und vielversprechende Technologie. Mit weit über 100 bestellten methanolbetriebenen Schiffen in der gesamten Branche steigt die Nachfrage nach grünem Brennstoff. Die Aussicht, dass die Brennstoffzellentechnologie die Energieeffizienz dieser teuren grünen Kraftstoffe erheblich verbessern kann, könnte eine wichtige Komponente sein, um die Preislücke zu konventionellem Bunkerkraftstoff zu schließen und den grünen Wandel in der Schifffahrt zu ermöglichen«, sagt Ole Graa Jakobsen, Vizepräsident, Flottentechnologie bei A.P. Moller – Maersk.