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Die im Hamburger Hafen für den zollseitigen Export genutzte IT-Plattform Zapp vom Betreiber Dakosy bekommt ein Update und einen neuen Namen.

Zapp – im Hamburger Hafen das flächendeckende und verbindlich zu nutzende IT-System für den zollseitigen Exportprozess – wird neu aufgesetzt und umbenannt, wie Dakosy jetzt mitteilte.[ds_preview]

Alle Funktionalitäten sollen künftig unter dem Namen EMP gebündelt und weiterentwickelt werden. Zu den Neuheiten gehören den Angaben zufolge eine Webanwendung, die alle heutigen Zapp-Anwendungen integriert, ein einheitlicher Login für die Statusabfrage, »intuitive Bediener-Oberflächen« sowie die Etablierung des XML-Standards für alle Schnittstellen.

Dakosy testet mit Eurogate

Insgesamt vier Jahre hatte der Hamburger Softwareanbieter Dakosy, Betreiber der IT-Plattform Zapp (»Zoll-Ausfuhrüberwachung im Paperless Port«) nach eigenen Angaben für das technische Großprojekt eingeplant. Die Pilotphase läuft bereits. Ende 2024 soll die Zukunftsinvestition abgeschlossen sein. Getragen wird das Vorhaben von den Dakosy-Gesellschaftern und damit von der Hamburger Seehafenwirtschaft.

»Nach außen zeigt sich die Entwicklung am deutlichen durch die neue Namensgebung. Unter der Marke EMP führen wir die ganze Zapp-Familie inklusive aller Services zusammen«, sagt Kai Stanislaus auf, bei Dakosy verantwortlich für das Projekt. Dabei gehe es »um wesentlich mehr« als nur einen neuen Namen.

Die zentrale inhaltliche Neuerung für die Anwender zeige sich in der neuen EMP-Webanwendung. »Sie ist für berechtigte User das Schaufenster in die Exportdaten, die über die Plattform ausgetauscht werden. Sie bietet unter anderem eine moderne Bediener-Oberfläche, viele Filtermöglichkeiten und ein vereinheitlichtes Login«, so Stanislaud. Erste Ergebnisse aus der Testphase mit dem Terminalbetreiber Eurogate würden eine einfachere Handhabung und einen dadurch verbesserten Workflow zeigen. Von Anfang an mit in die Neuerungen eingebunden war der Zoll. So arbeitet das Zollamt Hamburg – AG 30 – bereits vollumfänglich mit der bereitgestellten EMP-Webanwendung.

XML-Schnittstelle

Der Hauptteil des Projekts erfolgt jedoch für die Anwender unsichtbar. Stanislaus schätzt, dass etwa sieben Achtel der technischen Neuerungen im Hintergrund laufen. Dabei liegt ein Fokus auf der Etablierung von XML-Schnittstellen für die Datenübertragung, einem international bekannten und anerkannten Standard. Als Pilotpartnerin für die in diesem Zusammenhang wichtige Port Order XML-Schnittstelle stand die Behlich Zollagentur aus Hamburg zur Verfügung.

Zapp war 1997 von Dakosy gemeinsam mit der Hafenwirtschaft eingeführt worden, um die damals verpflichtende elektronische Bereitstellung aller Exportdaten gegenüber dem Zoll zu gewährleisten. Seitdem sind immer neue Services hinzugekommen. Alle Weiterentwicklungen werden gemeinsam in dem eigens gegründeten Zapp-Arbeitskreis mit Vertretern der Speditionen, Containerterminals, Packbetriebe, Carrier und des Zolls erarbeitet und umgesetzt.